Foto v.l.n.r.: Sophia Palkoska ehemalige Leiterin, Maria Musel Caritas Vorstand, Martin Eilmannsberger, langjähriger Mitarbeiter, Marlene Mayr, ehemalige Leiterin, Dr. Margit Scholta, Mitbegründerin, Sonja Zauner, Leiterin

Jubiläumsfeier mit Prominenz und Experten

Am 13. September 2023 versammelten sich zahlreiche Gäste in der festlich geschmückten Bischofsaula im Priesterseminar, um das 25-jährige Bestehen der Caritas-Servicestelle Pflegende Angehörige zu feiern. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und bot den Besucher*innen eine Reihe bedeutsamer Momente.

Die Feier war prominent besetzt: zu den Ehrengästen zählten u.a. Landeshauptmann a. D. Dr. Josef Pühringer, Bischof Dr. Manfred Scheuer, Landtagsabgeordnete DGKP Gertraud Scheiblberger, Landtagsabgeordnete Ulrike Schwarz und Caritas-Vorständin Mag.a Maria Musel, M.A. Ihre Anwesenheit unterstrich die Bedeutung der Caritas-Servicestelle und deren Arbeit für pflegende Angehörige.
Besonders erfreulich war auch das Erscheinen einiger der Gründerinnen der Servicestelle, die mit Stolz auf das Erreichte zurückblicken konnten. Die Moderation der Veranstaltung übernahm Dr.in Christine Haiden, die charmant durch das Programm führte.

Beeindruckende Eröffnung

Die Eröffnung der Feier erfolgte auf äußerst beeindruckende Weise durch die Tänzerin Susanne Gökler, die mit einem Ausdruckstanz die Gäste zu dem Musiktitel „The sky is the limit“ in ihren Bann zog. Musikalische Unterstützung erhielt die Veranstaltung von zwei Musiker*innen von Kohelet 3, die mit ihren einfühlsamen Einlagen für eine angenehme Atmosphäre sorgten.

Landtagsabgeordnete Gertraud Scheiblberger würdigte in Vertretung von Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer die gesellschaftlich so wichtige Arbeit von pflegenden Angehörigen und die Leistungen der Caritas-Servicestelle. Diese biete professionelle Begleitung für pflegende Angehörige und helfe besser mit der eigenen Situation umgehen zu können, auch wenn manches nicht veränderbar ist. Sie wies auf die druckfrische Broschüre „10 An-Gebote für pflegende Angehörige“ hin, die in diesem Sinne eine Kraftquelle für pflegende Angehörige sein soll. Die Broschüre ist in der Caritas-Servicestelle kostenlos erhältlich (julia.thaler@caritas-ooe.at; 0676 87 76 24 42).

Caritas Vorständin Mag.a Maria Musel, M.A. blickte in ihrer Rede auf die letzten 25 Jahre der Servicestelle zurück, würdigte die Erfolge und betonte die unermüdliche Arbeit des Teams. Sie wünscht sich, dass die Leistungen pflegender Angehöriger in Zukunft besser honoriert werden und ein flächendeckender Ausbau der psychosozialen Beratung ermöglicht wird. Einen berührenden Moment bot der per Video abgespielte Poetry Slam „Vergessenslücken“ von Leah Weigand, einer Krankenschwester aus Deutschland, der das Publikum tief bewegte. Sonja Zauner, die Leiterin der Caritas-Servicestelle, gab einen Einblick in die vielfältigen Aufgabenfelder der Servicestelle. Sie zeigte Belastungsfaktoren für pflegende Angehörige auf, aber auch die positiven Seiten der Pflege Zuhause. Zudem verdeutlichte sie die positiven Auswirkungen der einzelnen Angebote der Servicestelle auf pflegende Angehörige.  

Podiumsdiskussion mit Spezialisten

Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war zweifelsohne der Bericht von Caritas-Mitarbeiterin Dr.in Margit Mayr über erste Auswertungen einer Befragung zur Zufriedenheit und den Bedürfnissen pflegender Angehöriger, die eine psychosoziale Beratung in Anspruch genommen hatten. Diese Erkenntnisse werden dazu beitragen, die Dienstleistungen der Servicestelle auch in Zukunft immer an die Erfordernisse pflegender Angehörige anzupassen.

In einem Podiumsgespräch mit Mitarbeiter*innen der Servicestelle konnten Fragen zu den verschiedenen Themengebieten wie Beratungen, Treffpunkte, Veranstaltungen und Erholungstage aus erster Hand beantwortet werden. Martin Eilmannsberger, der seit 20 Jahren pflegende Angehörige berät, verdeutlichte die Bedeutung der psychosozialen Beratung und ermutigt, sich möglichst früh Hilfe und Unterstützung zu holen. Dabei sei auch das Umfeld pflegender Angehöriger wichtig, das Personen, die jemanden betreuen, immer wieder dazu ermuntern soll, eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Auch sei es wichtig, dass Menschen, die damit schon Erfahrung haben, anderen davon erzählen, weil die Hemmschwelle nach wie vor hoch ist und viele erst dann Hilfe in Anspruch nehmen, wenn ihr Limit bereits überschritten ist. Generell wünsche er sich, dass es mehr Entlastungsangebote für pflegende Angehörige gäbe, die v.a. auch kurzfristig in Anspruch genommen werden könnten.

Caritas-Mitarbeiterin Helene Kreiner-Hofinger erzählte über die Treffpunkte, die von ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen geleitet werden. Häufig sind dies Menschen mit eigener privater oder beruflicher Pflegeerfahrung. Theresia Schreiner ist eine von ihnen, sie leitet bereits seit 16. Dezember 1999 einen Treffpunkt in Neuhofen im Innkreis und ist somit die längst dienende Treffpunktleiterin.

Bildungsgutscheine für pflegende Angehörige

Caritas-Mitarbeiterin Ute Maria Winkler ist für die Veranstaltungen der Servicestelle zuständig. Besonders wichtig seien Angebote zum Thema Selbstsorge und Burnout-Prophylaxe. Aber auch Veranstaltungen mit Informationen zu Krankheiten wie Demenz werden stark nachgefragt. Besonders stolz zeigte sich Ute Maria Winkler auf die rasche Reaktionsfähigkeit: so war die Caritas während der Coronajahre die erste Organisation, die Online-Veranstaltungen für diese Zielgruppe angeboten hatte, denn gerade in dieser Zeit war es wichtig, weiterhin für pflegende Angehörige da zu sein. Als Geburtstagswunsch würde Ute Maria Winkler das Angebot von „Bildungsgutscheinen für pflegende Angehörige“ sehr begrüßen, die analog zu „Elterngutscheine“ es pflegenden Angehörigen finanziell erleichtern würde, Kurse und Veranstaltungen zu besuchen.

Christine Wally-Biebl erzählte zum Abschluss über den Wert der Erholungstage. Gerti Eilmannsberger aus dem Publikum begleitet immer wieder Erholungstage und berichtet, wie sich der Erholungseffekt nach kurzer Zeit selbst auf den Fotos der Teilnehmenden zeigt.

Genussvoller Ausklang

Vor dem Genuss des prächtigen Buffets erhielten alle Anwesenden und pflegenden Angehörigen den Segen von Bischof Dr. Manfred Scheuer, was die Veranstaltung mit einer spirituellen Note bereicherte. Nach dem offiziellen Teil der Feier konnten die Gäste die kulinarischen Köstlichkeiten genießen und in entspannter Atmosphäre miteinander plaudern.

Insgesamt war die 25-Jahrfeier der Caritas Servicestelle Pflegende Angehörige ein äußerst gelungenes Fest. Die positiven Rückmeldungen der Gäste während der Feier selbst zeigten, wie sehr die Servicestelle von pflegenden Angehörigen und der Gemeinschaft geschätzt wird. Die Veranstaltung würdigte nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die zukünftigen Bemühungen und das Engagement der Servicestelle für eine wertvolle und unterstützende Arbeit.

Mitarbeiter*innen der Servicestelle mit allen Vortragenden der Veranstaltung

Eröffnugn der Feierlichkeiten mit Ausdruckstanz.

Das Interesse des Publikums war groß.

Caritas Mitarbeiterin Helene Kreine-Hofinger mit Moderatorin Christine Haiden.

Martin Eilmannsberger berät seit 20 Jahren pflegende Angehörige - einer unserer Experten.

Prominente Gäste

Poetry Slam von Leah Weigand

Caritas Vorstand Maria Musel und Leiterin der Servicestelle Sonja Zauner

Segnung der Anwesenden und aller pflegenden Angehörigen

Applaus für Sophia Palkoska, ehemalige Leiterin der Servicestelle.

vorne vlnr: Greti Eilmannsberger, langjährige Begleiterin der Servicestelle, Dr.in Margit Scholta, Mitbegründerin der Servicestelle