„Ich wollte etwas mit Menschen zu tun haben und ihnen weiterhelfen. Deshalb wusste ich, dass die Caritas für mich die richtige Stelle ist. Die Flüchtlingshilfe hat mich am meisten gereizt. Ich komme ursprünglich aus dem Kosovo und wollte mir ein eigenes Bild von dem machen, was man sonst nur aus der Zeitung kennt.
In der Flüchtlingshilfe ist jeder Tag anders. Ab und zu hast du mehr Büroarbeit, dann gibt es Wochen oder Tage, in denen ich viel bei Umsiedelungen helfe. Ich unterstütze die Leute auch bei Behördengängen und lerne mit ihnen Deutsch, Mathe und Englisch.
Am meisten Spaß macht mir, dass ich viel Kontakt mit den KlientInnen habe. Ich lerne einiges über ihre Kulturen und kann ihnen wirklich weiterhelfen. Am Ende des Tages weiß ich, dass ich etwas Gutes getan habe.
Durch die Arbeit bin ich vor allem für andere Kulturen offener geworden. Davor hatte ich das Bild, dass alle Afghanen gleich sind. Dann hörst du, es gibt Paschtunen und andere Stämme, und sie haben zum Teil völlig andere Kulturen und Werte. Das war für mich ein richtiger Augenöffner.
Mich hat auch überrascht, dass es für die KlientInnen viel härter ist, als ich es mir vorgestellt habe. Wie es ihnen finanziell geht, was für Möglichkeiten sie haben, das ist richtig wenig. Auch wenn man bei der Jobsuche hilft, sieht man, dass es für sie viel schwieriger ist, eine Stelle zu finden, als es von den Medien herübergebracht wird.“