Augustsammlung 2025

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„Die Ernte ist ausgefallen. Schon wieder.“
So klingt die Realität von Millionen Menschen weltweit. Und sie ist eine existenzielle Bedrohung. Denn:
Keine Ernte = kein Essen.
Keine Ernte = kein Einkommen.
Keine Ernte = kein Schulbesuch für Kinder.
Nur Hunger.
Über 2,3 Milliarden Menschen auf der Welt haben keinen sicheren Zugang zu Nahrung, 733 Millionen hungern. Tendenz steigend.
Es sind bewaffnete Konflikte, Armut und wirtschaftliche Krisen, die vielerorts zu Ernährungsmangel führen. Ein weiterer Hauptfaktor und vor allem größter Treiber des globalen Hungers ist jedoch die Klimakrise. Schleichende Veränderungen wie die kontinuierliche Erwärmung, Wüstenbildung oder der Anstieg des Meeressspiegels erschweren schon jetzt in vielen Regionen das Überleben und verhindern es in Zukunft möglicherweise komplett. Zudem vernichten aufgrund der Klimakrise immer häufiger und immer extremer auftretenden Katastrophen wie Dürren, Überschwemmungen oder Stürme zunehmend die Lebensgrundlagen vieler Menschen. Böden werden unfruchtbar, das Wasser wird knapp und Ernten werden vernichtet. Die Erträge reichen immer öfter nicht mehr aus, um die eigene Familie zu ernähren. Diese knapper werdenden Ressourcen sind wiederum ein Nährboden für weitere Konflikte. Ein Teufelskreis.
Besonders davon betroffen sind die Menschen im globalen Süden, in den ärmsten Ländern der Welt, allen voran in Afrika, aber auch in Teilen Asiens und Lateinamerikas. Also die Menschen, die am wenigsten zur Klimakrise beitragen. Sie zahlen den höchsten Preis. Das ist nicht fair. Darum braucht es sofortige Nachhaltigkeitsmaßnahmen, die eine Anpassung an diese veränderten Bedingungen in den betroffenen Regionen ermöglichen.
Wir müssen handeln. Jetzt. Wir dürfen Millionen Menschen nicht ihrem Hunger überlassen und dabei zusehen, wie immer mehr Lebensgrundlagen vernichtet werden. Bitte schauen Sie mit uns gemeinsam hin und helfen Sie mit. Damit die Ernten wieder wachsen. Denn nur wo etwas wachsen kann, kann auch Hoffnung wachsen.
Burundi: Klimakatastrophen vernichten knappe Ressourcen
Extremer Hunger und eine ungewisse Zukunft. Das prägt auch das Leben von Millionen Menschen in Burundi. Das kleine Land in Ostafrika zählt zu den ärmsten der Welt. Es leidet unter den Folgen eines langen Bürgerkriegs, die Wirtschaft liegt am Boden, die Inflation ist hoch und Lebensmittel oft nur schwer leistbar. Fast die gesamte Bevölkerung lebt von kleinbäuerlicher Landwirtschaft; in mühsamer Arbeit werden händisch die Felder bestellt. Doch die Produktivität der Flächen ist gering, die Böden sind durch die intensive Nutzung ausgelaugt, hochwertiges Saatgut und Dünger nicht vorhanden. Die Erträge reichen oft kaum zum Überleben. Zwei Drittel aller Einwohner*innen sind mangel- oder unterernährt.
Hinzu kommen über Hunderttausend geflüchtete Menschen aus dem Nachbarland, der Demokratischen Republik Kongo. Auf der Flucht vor Gewalt und Unsicherheit haben sie alles verloren und sind zusätzlich auf die ohnehin schon knappen Ressourcen im Land angewiesen. Ebenso wie tausende Menschen, die seit Beendigung des Bürgerkriegs nach und nach in ihre Heimat Burundi zurückkehren.
Die Klimakrise spitzt diese prekäre Lage noch weiter zu. Die veränderten Regenzeiten haben dramatische Auswirkungen. Sie führen entweder zu Dürren oder zu extremen Niederschlägen, die zunehmend katastrophale Überschwemmungen und Erdrutsche mit sich bringen. Ernten werden dadurch vernichtet, Vieh verendet, Böden werden unbrauchbar und das lebenswichtige Ackerland noch knapper. 100.000 Menschen wurden in den letzten Jahren aufgrund von Naturkatastrophen in Burundi vertrieben und haben ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlagen verloren.
Besonders betroffen sind wie so oft in Krisensituationen Frauen, alte und kranke Menschen sowie Kinder. In Burundi leidet etwa mehr als die Hälfte aller Kinder an Entwicklungsstörungen aufgrund von Unterernährung – so viele wie in keinem anderen Land der Welt.
DR Kongo: Kleinbäuerinnen kämpfen mit den Auswirkungen
Auch in der Demokratischen Republik Kongo, dem langjährigen Schwerpunktland der Internationen Hilfe der Caritas Oberösterreich, und eines der ärmsten Länder der Welt, hat der Klimawandel bereits sichtbare Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion und den Lebensstandard der Bevölkerung. Phänomene wie überhöhte Temperaturen, unregelmäßige Regenfälle und Niederschlagsmangel während der Aussaatperioden haben zu Verlusten von Saatgut und bestimmten Pflanzenarten sowie zu einem Rückgang der landwirtschaftlichen Erträge geführt. Frauen haben Schwierigkeiten, ihre Familien zu ernähren, was zu einem Anstieg der Polygamie, Frühverheiratung, Analphabetentum und Verarmung von Familien führt.
So hilft die Caritas
Wir als Caritas sehen es als unsere Verantwortung, einen Beitrag zum weltweiten Kampf gegen den Hunger zu leisten, denn Millionen von Menschen brauchen dringend Hilfe. Und aus unseren Projekten wissen wir: Die Lage ist dramatisch, aber nicht hoffnungslos. Dinge können verändert werden. Es gibt Wege, um Menschen jetzt und in Zukunft vor dem Hunger zu bewahren:
- Wir helfen bei akutem Hunger
In vielen Ländern wie in Burundi, aber etwa auch im Südsudan, in Syrien oder im Gazastreifen kommt es immer wieder zu Hunger. In akuten Notsituationen erhalten betroffene Familien Nahrungsmittelpakete und materielle Unterstützung. Die Unterstützung durch Hilfsorganisationen wie der Caritas ist oft das einzige Auffangnetz.
- Wir helfen besonders vulnerablen Gruppen zu überleben
Frauen, Kinder und ältere Menschen sind besonders von den Auswirkungen der Klimakrise und vom Hunger betroffen. Wir versorgen unterernährte Kleinkinder in Ernährungszentren und ältere Kinder in Schulen mit täglichen warmen Mahlzeiten. Wir unterstützen Frauen dabei, durch den Verkauf eigener Produkte ein Einkommen zu erwirtschaften, unabhängig zu sein und ihre Familien versorgen zu können. Wir verteilen Nutztiere wie Ziegen, die mit ihrem Mist die landwirtschaftliche Produktion verbessern, zusätzlich sichert der Verkauf der Ziegen-Nachkommen das Einkommen der Familien. Außerdem bekommen Frauen hochwertiges Saatgut und Werkzeug für ihr Gemüsefeld.
- Wir helfen Klimaresilienz gegen den Klimawandel nachhaltig aufzubauen
Die Caritas hilft Kleinbauern und -bäuerinnen ihre Ernten trotz veränderter Wetterbedingungen zu sichern. Wir organisieren Schulungen in nachhaltiger Landwirtschaft und Diversifizierung der Produkte. Kleinbauern und - bäuerinnen lernen, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und Pflanzen natürlich zu düngen. Zusätzlich stellen wir lokales, angepasstes Saatgut bereit. Um die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern wird in den Landwirtschaftsprojekten Agroforstwirtschaft und Wiederaufforstungsaktivitäten betrieben. Bäuer*innen werden im Bau von Energiesparöfen (zum Einsparen von Holz) und der Herstellung von Kohlebriketts aus landwirtschaftlichen Abfällen ausgebildet und haben durch den Verkauf ihrer Produkte die Möglichkeit ein eigenständiges Einkommen zu erwirtschaften. Nicht zuletzt unterstützen wir die Nutzung erneuerbarer Energien durch den Bau von Biogasanlagen oder eine Agri-Solar-Anlage mit integrierter Regenwassernutzung zum Gemüseanbau in der Trockenzeit.
Spendenbeispiele
- 10 Euro ermöglichen einen Energiesparofen mit dem der Einsatz von Holzkohle reduziert und die Abholzung vermindert werden kann.
- 20 Euro helfen dabei, ein unterernährtes Kleinkind ein Monat lang mit eiweißreicher Nahrung zu versorgen.
- Mit 75 Euro kann eine Familie ein Monat mit Lebensmitteln versorgt werden.
- 130 Euro finanzieren für eine bedürftige Familie Saatgut und landwirtschaftliche Geräte, um selbst Gemüse anzubauen.
Materialien zur Augustsammlung:
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