Kinder in Not in Krisenregionen

© Joe Klamar
Not ist kein Kinderspiel
Ob verstecken, fangen oder schaukeln – Spielen hat etwas Magisches und ist für eine gesunde Entwicklung von Kindern wichtig. Es bedeutet Leichtigkeit, Unbeschwertheit, Neues zu lernen und die kindliche Phantasie und Neugierde auszuleben. All das in sicherer Umgebung.
Millionen von Kindern weltweit verbringen ihre Kindheit jedoch weder in Sicherheit noch in Unbeschwertheit. Sie leben in Situationen, in denen sie nicht verstecken spielen, sondern tatsächlich Zuflucht vor Krieg und Gewalt suchen müssen. In denen es keine Puppenküche und auch kein Essen am Abend für sie gibt. In denen sie nicht Kind sein dürfen, sondern ganz plötzlich erwachsen werden müssen. Denn: Not ist kein Kinderspiel, sondern bittere Realität.
Ihre Spende lindert das Leid von Kindern!
Libanon: Aufwachsen im Krisengebiet
Im Libanon im Nahen Osten etwa sind aufgrund der katastrophalen Wirtschaftslage und Hyperinflation die Preise des täglichen Lebens um das Zehnfache gestiegen.
75 Prozent der Bevölkerung lebt in Armut. Zudem hat die Explosion im August 2020 in der Hauptstadt Beirut, wo ein Drittel der Libanes*innen leben, viele Häuser zerstört. Zehntausende Menschen wurden dadurch obdachlos. In Konflikten und Katastrophen sind Kinder die ersten und die am meisten Leidtragenden. Häufig leben sie in prekären Verhältnissen. Wenn nicht auf der Straße, dann zu mehrt in kleinen, halb zerfallenen Häusern mit unbeheizten Räumen, ohne Betten und Strom.
Ostukraine: Eine Kindheit in der Pufferzone
Seit sich Kateryna erinnern kann gibt es diese Schüsse: mal hell und dumpf, mal scharf und laut, mal nur noch weit weg und dann plötzlich wieder ganz nahe. Die heute Vierjährige war erst zwei als der Konflikt in der Ukraine auch ihre Heimatstadt in der Pufferzone erreichte. „Mit der Zeit wurde es immer gefährlicher nach draußen zu gehen“, erzählt Maria, Katerynas Mutter. „Wir blieben im Haus, eng zusammen, weg von den Türen und Fenstern.“ Nach zwei Jahren wurden die Schüsse weniger und Kateryna ging in den Kindergarten. Sie war jedoch still, erschreckte leicht und zog sich von den anderen Kindern zurück. Dann eröffnete in der Nähe der sogenannte „Caritas Raum“. Dort gab es Spiele und verschiedene Aktivitäten, die Kateryna dabei halfen, ihr Trauma zu bewältigen und ihrer Umgebung wieder zu vertrauen. „Sie spricht jetzt viel offener mit anderen Kindern und erzählt mir, wie es ihr geht“, sagt Maria. „Mein Kind ist wieder ein Kind geworden.“
Circa 356 Millionen Kinder weltweit wachsen wie Kateryna unter dramatischen Umständen auf. Sie erleben Krieg, Gewalt, Armut und Flucht. Durch die Pandemie sind zusätzlich 150 Millionen Kinder in die Armut geschlittert.
Kinderarmut im Osten Europas
Tausende Kinder in den ärmsten Ländern im Osten Europas haben eines gemeinsam: Bereits im Kindesalter haben sie die Armut kennengelernt. Sie wissen, wie es sich anfühlt mit knurrendem Magen einzuschlafen, mit kaputten, durchnässten Schuhen in die Schule zu gehen und in der kalten Wohnung bei Kerzenlicht Hausaufgaben zu machen. Die geschlossenen Schulen, die Arbeitslosigkeit ihrer Eltern und die Unsicherheit im Zuge der Corona-Pandemie belasten diese Kinder zusätzlich.
Als Caritas glauben wir fest daran, dass jedes Kind das Recht auf ein chancenreiches Aufwachsen hat und dass es einen Weg aus der Armutsspirale gibt.
Bitte helfen Sie mit Ihrer Patenschaft!
Als Patin oder Pate unterstützen Sie Kinderprojekte in Krisenregionen. Mit Ihrer langfristigen Hilfe können wir den Kindern das geben, was sie am dringendsten brauchen: ein sicheres Zuhause, liebevolle Betreuung, Bildung und genügend zu essen.
So hilft die Caritas Kindern in Not:
Als Caritas arbeiten wir in Krisengebieten dafür, dass Kinder gut aufwachsen können, dass sie die Versorgung erhalten, die sie brauchen und lernen können, um eines Tages der Armut zu entkommen.
Warme Mahlzeiten in Kinderzentren, Schulausspeisungen und Armenküchen
- Schon seit über 20 Jahren unterstützt die Caritas Oberösterreich Kinderzentren in Osteuropa. In Rumänien, Weißrussland und Russland erhalten Schüler*innen dort nach der Schule ein warmes Mittagessen. Für viele ist dies die einzige Möglichkeit, täglich eine warme Mahlzeit zu bekommen. Wenn die Kinderzentren aufgrund der Pandemie geschlossen sind, werden die Familien mit Lebensmittelpaketen unterstützt.
- Zusätzlich werden in Caritas-Armenküchen z.B. in Serbien (Schul)Kinder aus armen Familien in verschiedenen Ausgabestellen und Schulausspeisungen zumindest einmal am Tag mit einer ausgewogenen und ausreichenden Mahlzeit versorgt.
Zugang zu Bildung und Lernförderung
- In Aleppo in Syrien betreibt die Caritas seit 2018 das regionale, ganzheitliche Bildungsprogramm RHEP, dass jährlich rund 3.330 syrischen Kindern Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung ermöglicht. Die Kinder werden fortlaufend auch psychisch und mental betreut, um mit den Erlebnissen und Erfahrungen der Flucht umgehen zu lernen.
- In den Caritas-Kinderzentren erhalten Kinder Unterstützung bei den Hausaufgaben, Lernunterlagen und finden Hilfe und ein offenes Ohr bei den Betreuer*innen, wenn sie Probleme haben. Seit der Pandemie besuchen die Mitarbeiter*innen der Kinderzentren die Schüler*innen während der Ausgangssperren zuhause, bringen Lernunterlagen mit und führen mit den Eltern Gespräche über Schule und Erziehung. Dort wo es möglich ist werden die Kinder auch mit Online-Lernbetreuung unterstützt.
Medizinische Grundversorgung, Therapien und Förderung für Kinder mit Beeinträchtigungen
- In unseren Kinderprojekten legen wir großen Wert auf die medizinische Versorgung der Kinder. In Jordanien etwa erhalten Kinder durch ein Schulprojekt Medikamente, gratis Untersuchungen, einschließlich zahnärztlicher, vor- und nachgeburtlicher Betreuung sowie Impfkontrollen.
- In Weißrussland werden im Kinderdorf Gomel und dem dazugehörigen Integrativen Bildungs- und Therapiezentrum Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen in Therapien sowie Bildungs- und Beschäftigungsangeboten gefördert. In St. Lukas in der Hauptstadt Minsk erhalten krebskranke Kinder und ihre Begleitpersonen eine kostenlose Wohnmöglichkeit, damit sie die Behandlungen in der Kinderkrebsklinik in Anspruch nehmen können. Zusätzlich werden sie auch psychologisch begleitet und unterstützt.
- In Bosnien-Herzegowina finden Jugendliche und Erwachsene mit Beeinträchtigungen in drei Tageszentren der Caritas Mostar einen Arbeitsplatz. Dies ermöglicht den Betroffenen und ihren Familien ein selbstbestimmtes Leben und hilft ihnen aus der Armutsfalle.
Hilfe für Menschen, die von Krieg, Krisen und Konflikten bedroht sind
- In Beth Aleph in Beirut, Libanon, einer Schule speziell für Kinder von Menschen, die vor dem Krieg in Syrien flüchten mussten, unterstützen Psycholog*innen die Kinder dabei, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.
- Menschen, die vom Konflikt in der Ostukraine betroffen sind, erhalten bedarfsgerechte Unterstützung um ihre Grundbedürfnisse zu decken und ihre Lebensgrundlage wiederherzustellen. Dazu zählen psychosoziale Unterstützung für Kinder in Schulen, Verteilung von Brennholz und Hygienepaketen an Familien, Geldzuschüsse, Pflege für isolierte alte Menschen, Initiativen zur Schaffung von Einkommen.