Bei Österreichs größter Jugendsozialaktion „72 Stunden ohne Kompromiss“, einem Projekt der Katholischen Jugend in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Hitradio Ö3, waren von 18. bis 21. Oktober 5000 Jugendlichen in ganz Österreich im Einsatz. Hier ein Auszug aus den vielschichtigen Tätigkeiten der Jugendlichen, die sich an Caritas Standorten in OÖ engagierten.
- Am Caritas-Standort St. Pius in Steegen/Peuerbach, wo Menschen mit Beeinträchtigungen wohnen und arbeiten, gestalteten vier Jugendliche aus dem Kolleg für Sozialpädagogik einen Platz im Grünen für die Werkstattgruppe, den sie umzäunten. Larissa, Mira und Nina berichteten: „Die 72 Stunden sind wirklich toll, aber auch anstrengend. Besonders am Anfang hatten wir ein paar Startschwierigkeiten, weil bei uns einige Dinge schiefgelaufen sind. Glücklicherweise haben wir dann aber alles hinbekommen, und vor allem das Bemalen des Zauns hat uns Spaß gemacht.“
- Eine zweite Schülerinnengruppe baute für die Hort-Kinder in St. Pius Sitz- und Liegemöglichkeiten für den Garten. Schülerin Pia meinte begeistert: „Zuerst war es ziemlich anstrengend, weil wir Erde und Schotter ausheben mussten. Doch wir hatten auch viel Spaß. Ich bin zum ersten Mal bei 72h ohne Kompromiss dabei und finde, dass es solche Projekte öfter geben sollte.“
- Acht Jugendliche vom Verein AusbidlungsFIT aus Perg waren im Einsatz und schenkten mit ihrem Engagement den Kindern im Caritas-Kindergarten Pillweinstraße in Linz viel Freude. Es wurde gegraben, geschuftet, gehämmert und gemalt. Die Jugendlichen hatten es sich zur Aufgabe gemacht, den Garten der Kinder neu zu gestalten. Sie errichteten eine schicke, bunte Matschküche und legten einen Barfußweg an.
- Im Eggerdingerhaus der Caritas OÖ in Andorf, wo Menschen mit Beeinträchtigungen wohnen, legte eine Gruppe aus der 6BA Klasse gemeinsam mit den Bewohner*innen eine Kräuterschnecke mit winterfesten Pflanzen an. Dabei übernahmen die Jugendlichen nicht nur den Bau selbst, sondern organisierten auch bei Sponsoren das benötigte Material. Delia (15) erzählt: „Weil ich eher schüchtern bin, war ich mir nicht sicher, wie es mir in den 72 Stunden hier geht. Die Bewohner*innen haben es mir jedoch leicht gemacht mich wohlzufühlen. Die Arbeit hat Spaß gemacht und war eine tolle Abwechslung zum Schulalltag.“
- In der Caritas-Sozialberatungsstelle Schärding setzten sich Schüler*innen des BORG Schärdings bei Caritas-Mitarbeiterin Michaela Haunold mit dem Thema Armut auseinander. Ziel des Projekts war es, das Bewusstsein für die Herausforderungen, die Menschen in existenzbedrohenden Notlagen haben, zu schärfen. Die Schüler*innen interviewten dafür Personen, die von Armut betroffen sind oder waren, und erstellten aus den gesammelten Beiträgen ein informatives Video. Die Teilnehmer*innen bekamen an den Projekttagen viele Eindrücke, wie Benedikt und Darko berichten: „Es war eine beeindruckende Erfahrung. Wir mussten aus unserer Komfortzone heraustreten, um Menschen anzusprechen.“ Marlene fügt hinzu: „Es hat uns auch sehr bewegt, die schwierigen Lebensumstände einiger Menschen zu sehen." Das fertige Video ist auf dem Instagram-Account der Schule @gym.schaerding verfügbar.
- Im Caritas-Seniorenwohnhaus St. Bernhard in Engelhartszell bereiteten Schüler*innen der 6BB Klasse des BORG Schärdings in den 72 Stunden ein Erntedankfest vor. Mit Hingabe bastelten sie Einladungskarten, sorgten für die passende musikalische Untermalung und zauberten eine festliche Dekoration. Während der Vorbereitung war auch Zeit, die Senior*innen kennen zu lernen. Anna Lena berichtet: „Es war völlig neu für uns, weil wir sonst wenig Berührungspunkte mit Menschen mit Beeinträchtigungen und Senior*innen haben."
- 15 Schüler*innen der Fachschule Mauerkirchen setzten sich bei einem youngCaritas-Workshop mit dem Thema Armut auseinander und renovierten im Anschluss das Caritas-Notquartier für obdachlose Menschen in Braunau. Dabei wurden nicht nur die Wände frisch gestrichen, sondern auch Bilder gemalt, um den Räumen mehr Gemütlichkeit zu geben. „Es ist schön zu sehen, dass, wenn man zusammenhilft, etwas entstehen kann und man Menschen helfen kann, die es brauchen", ergänzt Josi (15).
- Als „Vintage Mäuse“ bezeichneten sich jene Schülerinnen aus dem BORG Schärding, die in im DH5 in der Linzer Herrenstraße drei Tage lang einen Second Hand Pop-up Store in Linz eröffneten. Hier konnten die Besucher*innen nicht nur nach Herzenslust Second Hand Mode shoppen, sondern sich auch an der Upcycling-Straße kreativ betätigen oder beim Siebdruck-Workshop ihre eigenen Designs erstellen. Sämtliche Einnahmen gehen an FRIDA, dem Caritas-Tageszentrum für wohnungslose Frauen.
- Im Caritas-Kindergarten Hellmonsödt im Mühlviertel brachten Jugendliche die Gartenmöbel und das Hochbeet auf Vordermann. Mit viel handwerklichen Geschick gingen sie ans Werk und beeindruckten damit auch die Kinder. „Es war lustig, dass sie uns immer zusehen wollten. Einige haben wir sogar inspiriert: Sie haben neben uns auf ihrer eigenen kleinen Spiel-Schleifbank zu arbeiten begonnen“, erzählt die 16-jährige Magdalena.
- Im Pfarrcaritas Kindergarten Waxenberg, wo ca. 80 Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren betreut werden, gestalteten neun Schülerinnen mit Hilfe der Gemeindemitarbeiter neue Spielelemente für den Garten. Neben dem Bau einer neuen Kugelbahn und dem Streichen einzelner Gartenhäuser haben die Jugendlichen die „Gatschküche” der Kindergartenkinder repariert und ihr einen neuen Anstrich verpasst. Die Schülerinnen Emilie und Lea schwärmen: „Das Projekt ist vor allem so toll, weil die Kinder so viel Freude mit uns haben und weil sie uns so gerne helfen. Es war ein Gemeinschaftsprojekt mit den Kindern. Das war das Beste daran.”
- Im Betreubaren Wohnen der Caritas in Puchenau haben acht hochmotivierte Schüler ihre handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis gestellt, indem sie einen Tisch und zwei Sitzbänke für die Bewohner*innen bauten. Christian Brain, Leiter des Betreubaren Wohnens der Caritas OÖ, zeigt sich begeistert: „Das Projekt bringt Leben in unser Haus. Die Bewohner*innen waren natürlich interessiert daran, was hier passiert und haben die fleißigen Handwerker*innen mit Kuchen versorgt.“
- Am Caritas-Standort in Neukirchen am Walde, wo bei invita Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen leben, war ein Freundeskreis aus Herzogsdorf im Einsatz. Sie bauten eine kleine Bushütte für die sechs Bewohner*innen, die hier jeden Tag auf den Bus warten, der sie zur Arbeit bringt. Andi (34), der wie seine Freunde schon zum dritten Mal bei „72 Stunden ohne Kompromiss“ dabei ist, meinte begeistert: „Innerhalb kurzer Zeit kann so viel Gutes entstehen und es ist schön zu erleben, wie sehr sich die Bewohner*innen über ihr Buswartehaus freuen.“ Sein Freund Freddy (34) ergänzt: „Die Aktion ist cool, weil man eine andere Sicht aufs Leben bekommt, weil man mit Menschen in Berührung kommt, denen man sonst nicht begegnet.“
- Menschen aus zwei völlig unterschiedlichen Lebenswelten trafen im invita-Wohnhaus in Wels aufeinander, wo die Caritas Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen begleitet. Schüler*innen von der Kunst- und Modeschule Herbststraße aus Wien organisierten unter dem Motto "Have fun together" einen Gemeinschaftsabend für die Bewohner*innen. Dabei steckten sie viel Kreativität und Herzblut in die Partyplanung. Die 16-jährige Sara erzählt: „Wir haben Lebensmittel und Getränke gesammelt, gekocht und Kuchen gebacken. Es war eine großartige Erfahrung." Die Musikauswahl überließen die Schüler*innen den Bewohner*innen, die bei den Gesprächen mit den jungen Menschen sichtlich aufblühten.
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In Bad Zell gestalteten die Jugendlichen den Garten der Pfarrcaritas-Naturpark Krabbelstube neu. Das Ergebnis ist beeindruckend: Ein neues Wasserspiel, ein Balancierweg, eine Aktivwand beim Rutschturm und eine neue „Gatschküche“ bieten den Kindern nun ein aufregendes Spielparadies, wo sie ihrer Fantasie und Kreativität freien Lauf lassen können. Zusätzlich strahlt der Garten, dank der jungen Helfer*innen, mit neu bepflanzten und bemalten Blumenbeeten. Lisa, die engagierte Begleitperson der Schülerinnen, erzählt: „Mit den Kindern spielen, basteln und hämmern war besonders schön. Die Arbeit im Garten hat uns allen unglaublich gut gefallen. Der Zusammenhalt, den wir erlebt haben, war wirklich toll."
- Die Schüler*innen der 5A des Stiftsgymnasiums Wilhering waren 72 Stunden lang im Caritas-Seniorenwohnhaus Karl Borromäus in Einsatz und nähten mit und für die Bewohner*innen schöne Tischdecken. Caritas-Mitarbeiterin Claudia Freudenthaler erzählt: „Die 72 Stunden sind immer ein Highlight im Seniorenwohnhaus. Die Schüler*innen waren von Anfang an mit großer Begeisterung dabei.“ Der 14-jährigen Valentina gefiel die Zusammenarbeit mit den Senior*innen: „Wenn ich älter wäre, würde ich mich bestimmt auch sehr freuen, wenn jemand so etwas für mich machen würde.“
- Fünf Schülerinnen der Handelsakademie Rudigierstraße setzten intensiv mit dem Thema Demokratie und Menschenrecht auseinander. Dabei erstellten sie eine digitale Schnitzeljagd durch Linz, die künftig fixer Bestandteil im Angebot der youngCaritas OÖ für Schulen und Jugendgruppen sein wird. Mittels der App „Espoto“ erstellten sie einen Rundgang, der zu Plätzen, Einrichtungen und Kunstwerken führt, die in Zusammenhang mit Demokratie und Menschenrechte stehen. Während des Rundgangs, der über die App am Handy „durchgespielt“ wird, müssen Aufgaben gelöst und Quizfragen beantwortet werden. Leni und Alina erklären, warum sie sich ausgerechnet dieses 72 Stunden-Projekt ausgesucht haben: „Wir wünschen uns, dass sich dadurch die Leute mehr Gedanken zum Thema Demokratie machen. Außerdem wollen wir das Image der Jugend verbessern und eine Vorbildfunktion einnehmen."
Weitere Einblicke gibt es unter folgenden Links:
72 Stunden ohne Kompromiss:
https://www.kj-ooe.at/72h
ORF III:
https://tvthek.orf.at/profile/Kultur-Heute/3078759/Kultur-Heute/14198178/72-Stunden-ohne-Kompromiss/15491254
ORF ZIB 3:
https://tvthek.orf.at/profile/ZIB-3/13894950/ZIB-3/14198141/Sozialaktion-72-Stunden-ohne-Kompromiss/15491535
