Foto: v.l.n.r.: Ivo Selner, Helmut Schuschnigg, Ingrid de Verrette, Notburga Gartenlehner, Theresia Schwarzgruber, Helga Frey, Melanie Führer, Franz Kehrer (c) Haijes

Elisabethrose als Dank für gelebte Nächstenliebe überreicht

Seit 40 Jahren würdigt die Caritas OÖ Menschen, die sich in besonderer Weise im Sinne der Nächstenliebe engagieren.

Bei einer Feier im Stift Schlierbach würdigte die Caritas OÖ am 25.3.2022 das soziale Engagement von Personen, die sich seit Jahren in verschiedenen Bereichen gemeinsam mit der Caritas ehrenamtlich für andere Menschen einsetzen. Ihnen wurde von Caritasdirektor Franz Kehrer, MAS, die „Elisabethrose“ verliehen, die heuer erstmal an Stelle der Elisabethmedaille überreicht wurde und von Jugendlichen im Caritas-Ausbildungsprojekt „Chance Metall“ gefertigt wurde. „Jede Rose ist von Hand gemacht und einzigartig - so wie es auch die Frauen und Männer sind, die heute ausgezeichnet werden. Ihr persönlicher Einsatz wirkt für die Menschen in unseren Caritas-Einrichtungen, in den Pfarren oder sogar über Österreichs Grenzen hinaus. Sie machen die Welt für uns alle ein Stückchen besser. Alle acht verbindet eines: Sie leben Mitmenschlichkeit und setzen Nächstenliebe mutig und beherzt in die Tat um“, bedankt sich Caritas-Direktor Franz Kehrer für das Engagement.
Die Heilige Elisabeth ist mit ihrem Einsatz für Arme und Kranke seit jeher die Patronin der Caritas. Die Rose ist eines ihrer Symbole, weil der Legende nach ein Korb mit Brot, den sie an Arme verteilte, in Rosen verwandelt wurde.

Die Ausgezeichneten:

Helga Frey (82) aus Neukirchen am Walde

... ist seit mehr als 20 Jahren in den Kreativ-Werkstätten der Caritas in St. Pius in Peuerbach tätig.

 

Die ersten Jahre nähte sie viel und unterstützte die Menschen mit Beeinträchtigung bei der Herstellung der verschiedenen Produkten. Inzwischen sind die ihr anvertrauten Menschen mit Behinderungen älter geworden. Sie hört zu, lacht, trascht, tröstet, beruhigt und feiert mit ihnen die Feste im Jahreskreis. Als ihr erster Mann starb, suchte sie einen sinnvollen Ausgleich und kam so zu diesem Engagement. Für die Menschen in St. Pius ist die fröhliche, empathische und aufgeschlossene Frau, die mehrere Sprachen spricht, mit einem großen Schatz an Lebenserfahrung eine große Bereicherung. Helga Frey möchte mit ihrem langjährigen Engagement der Caritas was zurückgeben. Sie war über die Caritas 1949 als unterernährte Halbwaise zu Pflegeeltern als so genanntes „Butterkind“ nach Spanien geschickt worden. Corona-bedingt musste sie schweren Herzens einige längere „Besuchspausen“ einlegen. Doch zwischenzeitlich und aktuell freut sie sich umso mehr, wenn sie bei Festen und Ausflügen dabei sein kann.

Melanie Führer (32) aus Linz

... verbringt seit genau zehn Jahren wöchentlich einen Nachmittag mit den Bewohner*innen im Caritas-Seniorenwohnhaus St. Anna am Froschberg in Linz.

 

Sie sorgt mit ihrem Engagement für Abwechslung im Alltag und beweist besonders im Umgang mit demenzerkrankten Menschen viel Verständnis, Umsicht und Feingefühl. Mittlerweile führt sie auch andere Freiwillige ein ins ehrenamtliche Engagement im Seniorenwohnhaus. Trotz ihrer Berufstätigkeit und der langen corona-bedingten Engagementpause ließ sie sich nicht entmutigen und ist weiterhin für die Bewohner*innen da. Ihr Einsatz sorgt zudem für ein wenig Entlastung für das Betreuungsteam im Seniorenwohnhaus.

Theresia Schwarzgruber aus Weibern

...  war vor ihrer Pensionierung beruflich langjährig für die mobilen Familiendienste der Caritas tätig und damals schon in der Pfarre aktiv.

 

Dass Nächstenliebe keine religiösen, nationalen, oder kulturellen Grenzen kennt, zeigte sich 2015, als im sogenannten „Containerdorf“ bis zu 30 Asylwerber*innen eine vorübergehende Heimat in Weibern fanden. Beinahe täglich setzte sich Theresia Schwarzgruber in diesem Zusammenhang über vier Jahre hinweg für ein gelingendes Zusammenleben vor Ort ein. Als „Mama Resi“ unterstütze sie mit Fahrtdiensten, begleitete bei Behördengängen, Weiterbildungsmöglichkeiten und Arbeitsmarktintegration. Ohne sie wäre das Leben vieler Menschen wohl anders verlaufen. Aktuell begleitet Theresia Schwarzgruber nach wie vor Asylberechtigte, bringt ihr Engagement in der Pfarre Weibern unter anderem als Wortgottesfeierleiterin, Kommunionhelferin, Pfarrgemeinderatsmitglied, als Haussammlerin für die Caritas und in der Nothilfe in der Pfarre ein.

Notburga „Burgi“ Gartenlehner

... fing 1972 als Familienhelferin bei der Caritas an und war einige Jahre später als Caritas-Entwicklungshelferin in Zentralafrika im Einsatz.

1981 führte sie ihr Weg wieder in die Familienhilfe nach Kirchdorf zurück, wo sie sich seither in ihrer Freizeit im Team der Pfarrcaritas engagiert. Sie ist Mitbegründerin des „Pfarrcaritas-Shops“, wo Sachspenden an bedürftige Personen vermittelt werden. Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Pfarrcaritas über die Jahre für Hilfesuchende aus dem Raum Kirchdorf – Windischgarsten – Kremsmünster eine wichtige Anlaufstelle geworden: Menschen mit Migrationshintergrund, Obdachlose, Geflüchtete, Menschen die von materieller Armut betroffen sind, finden tatkräftige Hilfe und die Möglichkeit für vertrauliche Gespräche. Darüber engagiert sie sich für die Caritas-Haussammlung.  

 

Das „Team Gomel“

...  hat maßgeblich zum Aufbau des Kinderdorfs und des integrativen Bildungs- und Therapiezentrums der Caritas in Gomel in Weißrussland beigetragen.

Mit ihrem Expert*innenwissen arbeiteten sie ehrenamtlich an der Konzeptentwicklung und der Planung des Bauvorhabens mit. Sie kümmerten sich um die Details in der Ausstattung, leisteten Beratung und Schulung der Mitarbeiter*innen und kontrollierten das Bauvorhaben. Das Kinderdorf und das Integrative Bildungs- und Therapiezentrums sind einzigartig in Belarus und Leuchtturm-Projekte der Caritas. Das Quartett hat aber auch in vielen anderen, kleineren Projekten wesentlich zu einer veränderten Arbeit für und mit Menschen mit Behinderungen in Belarus beigetragen und wird das hoffentlich auch noch weiter tun.

Dr. Ivo Šelner aus Feldkirch (Vorarlberg) ist Linguist und Heilpädagoge und engagiert sich seit 2002 für die Internationale Hilfe der Caritas in Weissrussland, indem der gebürtige Tscheche bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten für Menschen mit Beeinträchtigungen und Suchtprävention mitwirkt.

Ing. Helmut Suschnigg ist Bauunternehmer aus Wien und unterstützt mit seinem Wissen ehrenamtlich seit 2011 die Caritas bei Bauprojekten im Ausland.  Er leistete Beratung bei der Entwicklung von Projekten, Kosten- und Qualitätskontrolle von Bauvorhaben und Renovierungen.

Mag.a Krystyna Cieslawski-Banet aus Alkoven war beruflich im Institut Hartheim beschäftigt und ist seit 2017 für die Hilfe der Caritas im Ausland aktiv. Sie brachte ihr Fachwissen als Psychotherapeutin u.a. ein bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten für Menschen mit Behinderungen, leiste fachliche Beratung und führte Schulungen des Personals im Kinderdorf Gomel durch.

Dr.in Ingrid de Verrette leitet die Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe in Linz und engagiert sich seit 2011 ehrenamtlich für die Internationale Hilfe der Caritas. Die Puchenauerin brachte ihr Fachwissen u.a. ein bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten für Menschen mit Behinderungen, leistete fachliche Beratung und führte Schulungen des Personals vor Ort durch.