Filmkritik der Inklusiven Redaktion zu: Der Bauer und der Bobo – ein Dokumentarfilm aus Österreich

Sabine, Michael und Stefan von der Inklusiven Redaktion haben sich den Film "Der Bauer und der Bobo" angesehen, der seit 21. April in den Kinos läuft. Um was es in dem Film geht, wie er ihnen gefallen hat und warum er sie zum Nachdenken gebracht hat, könnt ihr hier nachlesen:

Der Chefredakteur der Zeitung Falter, Florian Klenk, der Bobo, hat in einem Zeitungsinterview die Verurteilung des Bauern Christian Bachler gelobt:

Dieser soll Schadenersatz dafür bezahlen, dass seine Kuh eine Spaziergängerin angriff.

Das findet der Bauer Christian Bachler ungerecht.
Er wird auch der „Wutbauer“ genannt,
weil er über dieses Urteil sehr zornig ein Video aufgenommen hat.
Er hat daraufhin den Redakteur Florian Klenk, den Bobo, aufgefordert,
auf dem Hof eine Woche mitzuarbeiten.
Denn er soll erleben, wie es ist, wenn man Existenzängste hat.
Existenzängste hat man, wenn man nicht weiß, wie man überleben soll.
Diese Aufforderung wurde vom Zeitungsredakteur, dem Bobo, angenommen.

Florian Klenk lebt in der Stadt.
Er ist ein Bobo, der keine Ahnung hat, was ein Bauer überhaupt macht.
Beim Mitarbeiten am Hof erfährt der Redakteur viel über das Leben am Bauernhof.
Was man alles machen muss, und wie hart die Arbeit am Hof ist.
Mit der Zeit werden der Bauer und der Bobo Freunde.

Der Bauer wird auch vom Bobo in die Stadt eingeladen.
Dort lernt er das Leben in der Stadt kennen.
Schnell bemerkt er, dass das Stadtleben nicht das Richtige für ihn ist.

Im Film wird auch darüber gesprochen, dass der Bauernhof hoch verschuldet ist.
Sein Hof steht kurz vor der Versteigerung.
Es wurde eine Spendenaktion gestartet, bei der 420.000 € gesammelt wurden.
Das ist die Geldsumme, die der Bauer benötigt, um den Bauernhof zu retten.

Bobo und der Bauer kämpfen nun gemeinsam für eine nachhaltige Landwirtschaft.

Michael zum Film:
„Mich hat die Offenheit und die Ehrlichkeit beeindruckt.
Man geht oft ohne zu viel zu denken ins Geschäft und kauft Fleisch und andere Lebensmittel, ohne zu wissen, wo alles herkommt.
Auch hat mich sehr beeindruckt, was mit der Geldspende gemacht wurde.
Diese Summe von 420.000 € wurde verwendet, um die Schulden zu bezahlen.
Der Bauer hätte die Spendenaktion weiterlaufen lassen können.
Nur der Betrag, der notwendig war, damit der Bauernhof schuldenfrei ist, wurde genommen.
Das ist für mich ehrlich und kein Ausnutzen.“

Sabine zum Film:
„Ich achte bewusst mehr darauf, wo genau das Fleisch, Milch und andere Lebensmittel herkommen. Ich bin auch Tierfreundin und möchte so gut es geht weniger Fleisch essen, auch wenn mir Fleischspeisen schmecken.
Früher, als kleines Mädchen, habe ich einmal bei einer Schlachtung zugesehen.
Das möchte ich nie wieder erleben.
Ich bin froh, dass durch die Spendenaktion der Bauernhof gerettet wurde.“

Stefan zum Film:
„Landwirtschaftliche Betriebe werden in Österreich immer weniger.
Nur Bauernhöfe, die sich spezialisieren, können anscheinend überleben.
Es gibt wenig Vielfalt an Tieren auf Bauernhöfen, weil Massentierhaltung offensichtlich mehr Einkünfte bringt.
Massentierhaltung funktioniert so ähnlich wie eine Fabrik.
Es soll ganz viel von etwas produziert werden.
Und es soll billig produziert werden.
Damit viele Leute die Produkte kaufen.
Ich finde den Film sehr sehenswert. Es ist ein Film zum Nachdenken.“


Unsere Wertung von 1 – 10:
Sabine: 8 Punkte
Michael: 7 Punkte
Stefan: 9 Punkte