Wenn St. Pius feiert, hält der Himmel dicht.

Herzlich, willkommen, griaß eich, sche, dass olle do seids - so begrüßte Josef Ratzenböck die vielen Gäste des Maifestes in St. Pius, das am 1. Mai auf der Festwiese endlich wieder stattfinden konnte. Sein frommer Wunsch war es, ein kleines, feines Fest auf die Füße zu stellen. Fein war es, ein Fest auch aber klein ???? Das geht sich in St. Pius einfach nicht aus.

Johann Danner und Sabine Zeller waren für das Inklusive Redaktionsteam am Maifest in St. Pius unterwegs. Es war eine fantastische,  ausgelassene und fröhliche Stimmung. Die Besucher*innen genossen es sichtlich, endlich wieder beieinander zu sitzen, miteinander zu tanzen, zu plaudern, zu essen und zu trinken. Die Wolken hingen zwar dicht über der Festwiese, aber kein Tropfen trübte die Freude.

Die Band Herzbluat spielte einen Lieblingshit nach dem anderen, dabei wurde sie auch von Laura Angerbauer unterstützt, die, wie sie sagt, 3 Jahre nicht auf der Bühne stand, und jetzt endliche wieder am Maifest singen konnte.

Das Maifest in St. Pius hat Tradition. Doch 2 Jahre lang machte es die Pandemie unmöglich, das Fest wie gewohnt zu feiern. Heuer wagten sich die Organisator*innen wieder vorsichtig an die Planung.  Nicht öffentlich, sondern „nur“ für die Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen sollte es sein.

„Bereits um 12 Uhr zu Mittag standen die ersten Ortsbewohner*innen da und fragten, wann es Essen gibt“, erzählt uns schmunzelnd Renate Oberschmidleithner – die am Fest für die Finanzen verantwortlich ist (erkennbar an der schwarzen Geldtasche hinter der Bar).

Werner Scheichl kennt viele Leute rund um St. Pius. So kam es, dass das Fest welches heuer offiziell ein kleineres werden sollte, in Wirklichkeit aber ganz viele Besucher*innen aus der Umgebung anlockte. Endlich wieder in „echt“ feiern war ein Herzenswunsch von vielen. Bürgermeister Herbert Lehner ist froh, dass die gute Tradition des Maifestes wieder fortgeführt wird. „Es tut gut“, meint er „die Gesellschaft der Menschen wieder zu spüren“.

Sogar zwei Bewohner*innen, die sich in Quarantäne befinden, haben vom Fenster aus die bunte Szenerie mitverfolgt und wurden mit Essen und Trinken versorgt.

„Wir passen auf, wir sorgen vor, wir sind umsichtig  und wir FEIERN. So einfach ist das hier“, meinte Stefan Eberhard verschmitzt.

 

Johann Danner von der Inklusiven Redaktion, wollte von den Besucher*innen wissen, wie sie das Maifest ganz persönlich erleben um damit die Stimmung einzufangen:

Josef Ratzenböck, Abteilungsleiter Wohnen, ist überglücklich, „dass wir es endlich wieder geschafft haben, unser Maifest – noch dazu im Freien – abzuhalten. Das Fest ist ein wichtiger Teil unserer Feierkultur. Die Bewohner*innen haben sich so nach dem Zusammensein gesehnt. Endlich konnte sich die Menschen wieder an einem Tisch zusammensetzen und miteinander eine gute Zeit verbringen.“

Stefan Pimmingstorfer, Vorstand der Caritas OÖ: „Es ist so schön, die Bewohner*innen, die Angehörigen und die vielen externen Besucher*innen wieder zu sehen. Ich fühle mich so lebendig und froh.“

Die Mutter von Patrick Seifriedsberger (Künstler aus St. Pius) Getrude Deutsch: „Das Fest ist uns so abgegangen. Es braucht das Zusammenkommen und das Miteinander sein-Können.“

Bewohnerin Sonja Königseder: „Es ist so lustig, i gfrei mi so, dass is do sei kau!“

Beate Huber-Peham, Hausleitung Andorf – künftige Abteilungsleiterin Arbeit: „Die Menschen haben so wenige Kontaktmöglichkeiten während der vergangenen 2 Jahre gehabt. Es hat mir wehgetan, das mitzuerleben. Umso mehr freu ich mich, das wir heute alle hier sind.“

Sängerin Lara Angerbauer ist froh, dass sie endlich wieder auf der Bühne stehen kann. Sie hat es vermisst, am Maifest zu singen. Der Applaus war groß!

Friedrich Weiländer: „Ich habe es genossen, endlich wieder meine Freunde zu treffen. Ich bin mit meiner Frau da und wir freuen uns, dass so viele gekommen sind!“

Maria Sumereder, ehemalige Geschäftsführerin, in Begleitung von Lisa und Johanna: „Feiern gehört zum Normalsein einfach dazu. Das Maifest ist das Fest der Begegnung, der Freund*innen – einfach da sein und mitmachen.“

Resi Klaffenböck: „Das Fest ist mir so abgegangen. Das Programm ist so abwechslungsreich – und das Essen einfach so gut.“

Brigitte Niedermayer und Michael Wilhelm: „Es braucht den Mut, Veranstaltungen trotz ungünstiger Umstände durchzuführen. Man sieht ja, wie gut es hier klappt. Uns haben in der Corona-Zeit die Bewohner*innen in Pius echt leid getan, für sie war es besonders schwer, ohne Kontaktmöglichkeiten zu sein. Heute vergessen wir das mal und feiern und sind froh, einander wieder zu sehen. Wir haben auch gelernt, wie wichtig es ist, auf die kleinen Dinge zu achten. Nicht mehr alles als so selbstverständlich zu betrachten.“

Feuerwehrkommandant Rudolf Auer: „Für mich ist das Fest ein großes Miteinander. Die Möglichkeit, dass wir gemeinsam etwas zustande bringen. Zum Pius Fest geht jeder. Wir brauchen hier bei uns die Inklusion nicht erfinden – wir leben sie.“

Dana (10) und Ina (10) wir finden es sehr cool hier. „Auch unsere Schulkolleg*innen finden es super. Die Niki fängt am Montag hier an.“

Stefan Eberhard: „Mein Lieblingskuchen sind eindeutig Bratwürstel mit Sauerkraut ;-) Bei diesem Fest kommen wirklich alle. Gemeinschaft ist so spürbar. Schon Wochen vorher haben sich die Leute erkundigt, ob es eh wieder ein Maifest gibt. Heute sitzen ein paar hundert Leute hier. Wir passen auf, wir sorgen vor, wir sind umsichtig UND wir FEIERN. So viel ist verloren gegangen, das holen wir uns wieder zurück. Pius wäre nicht Pius, wenn wir es nicht schaffen würden, wieder in Schwung zu kommen.“

Isabella Bösch und Mira Dullinger: Seit Oktober/September machen die beiden ihr freiwilliges soziales Jahr hier.
„Es ist so schön zu erleben, wie sich die Kund*innen freuen. Sie freuen sich, dass ihre Begleiter*innen und Angehörige heute da sind. Es ist ein wertvolles und freudiges Miteinander.“

Einblicke