„Seit ich über die Integrative Beschäftigung wieder 12 Stunden arbeiten kann, geht es mir besser. Ich bin selbstsicherer und selbständiger geworden“, erklärt Bianca.

„Es ist ein Schritt in die Normalität“

Bianca lebt mit ihrem Hund in einer Mietwohnung mit Garten und Terrasse in Engelhartszell. Sie wird von invita, der psychosozialen Vor- und Nachsorge der Caritas, stundenweise mobil begleitet. Von invita erhält sie Unterstützung, damit sie die traumatischen Erlebnisse in ihrer Vergangenheit bewältigen kann. „Seit ich über die Integrative Beschäftigung wieder 12 Stunden arbeiten kann, geht es mir besser. Ich bin selbstsicherer und selbständiger geworden“, erklärt Bianca.

Die Innviertlerin hat über die Integrative Beschäftigung sogar drei Jobs, denen sie nachgeht: als Haushaltshilfe bei einer älteren Dame, in der Autoreinigung einer KFZ-Werkstätte und im Shop von Sauwald Erdäpfel in St. Aegidi. Das Besondere an der Integrativen Beschäftigung ist, dass Bianca in keinem Angestelltenverhältnis  steht. Als Vertragspartnerin fungiert eine Sozialorganisation, in ihrem Fall die Caritas. Die Caritas-Mitarbeiter*innen bereiten integrativ Beschäftigte auf ihre Aufgaben vor und unterstützen bei allen Angelegenheiten rund um den Arbeitsplatz. Sie stehen auch der Geschäftsführung oder der Kollegenschaft als Ansprechpersonen zur Verfügung.

Für Bianca ist die Arbeit eine wichtige Säule im Leben. Es ist eine Möglichkeit, andere Menschen zu treffen und sich als Teil der Gesellschaft zu fühlen: „Ich bekomme durch die Arbeit mehr Selbstwertgefühl und ich kann zeigen, dass ich das schaffen kann. Hier bin ich eine Arbeitskraft und nicht eine von der Caritas. Es ist ein Schritt in die Normalität.“ Martin Paminger, Geschäftsführer von Sauwald Erdäpfel, kann die Zusammenarbeit mit der Integrativen Beschäftigung nur empfehlen: „Es ist eine Win-win-Situation, weil uns jemand unterstützt, den auch wir unterstützen können.“ Seine Frau, Elisabeth Paminger, betont: „Bianca ist ein Engel und eine tolle Unterstützung. Sie macht die Lagerverwaltung und die Regalbetreuung. Im Sommer pflegt sie auch den Blumenstreifen vor dem Shop. Auch für unser Team und die Kundschaft ist es positiv zu sehen, dass es bei Sauwald Erdäpfel nicht nur um das Geschäft, sondern um den Menschen geht. Bei uns spürt man, dass wir gegenseitig aufeinander schauen und achtsam miteinander umgehen.“

Bianca bekommt aber nicht nur in der Integrativen Beschäftigung Unterstützung von der Caritas, sondern auch im privaten Alltag. Eine Caritas-Mitarbeiterin des invita-Projekts H.A.B.I. ist für sie stundenweise im Alltag da. H.A.B.I. steht für Haushaltstraining, Begleitung und Inklusion. „Wir unterstützen und motivieren die Menschen auf dem Weg zu einem möglichst eigenständigen und selbstbestimmten Leben: Das reicht von der Haushaltsführung bis hin zu Freizeitaktivitäten oder den Besuch von Veranstaltungen. Darüber hinaus leisten wir auch psychosoziale Beratung“, sagt Claudia Vierlinger, Leiterin des H.A.B.I. Neben der mobilen Begleitung gibt es auch einen H.A.B.I.-Stützpunkt in Engelhartszell, an dem sich die Menschen untertags treffen können, um Gesellschaft zu haben, im Garten zu arbeiten oder gemeinsam zu kochen. „H.A.B.I. ist meine zweite Familie geworden. Die Mitarbeiter*innen geben mir Rückhalt. Früher habe ich sie bei Behördengängen, Arztbesuchen oder bei finanziellen Angelegenheiten gebraucht. Heute brauche ich sie zum Reden, um beispielsweise bei Problemen gemeinsam eine Lösung zu finden, und beim Haushaltstraining“, sagt Bianca.

Nähere Informationen für Unternehmen, die Interesse an einer Integrativen Beschäftigung haben, gibt es bei Caritas-Mitarbeiterin Silke Mayer unter silke.mayer@caritas-linz.at oder 0676/8776 8883