Girls Day in der Caritas-Werkstatt

Eine Metallausbildung ist für viele Mädchen unvorstellbar: Technik und Maschinen sind in vielen Köpfen immer noch männlich besetzt. Für Schulabgängerinnen mit sonderpädagogischen Förderbedarf oder ohne Pflichtschulabschluss ist die Vorstellung, so einen Beruf zu lernen, noch illusorischer. Die Caritas zeigte deshalb am vergangenen Freitag, 16. Juli, beim Girls Day in ihrem Projekt „Chance Metall“ in Leonding, dass mit gezielter Begleitung die Berufsträume wahr werden können.
 
Das Caritas-Projekt „Chance Metall“ bereitet Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren auf eine Ausbildung in einem Metallberuf vor, so dass sie später am ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen können. Beim Girls Day in der Technischen Werkstatt der Caritas in Leonding überzeugten vor allem die zwei weiblichen „Chance Metall“-Teilnehmerinnen Katharina Wagner und Sultane Saljiji die 40 Besucher*innen, dass eine Berufsausbildung in der Metallbranche viele Vorteile bringt. Es wartet nicht nur ein krisensicherer Job, sondern auch fixe Arbeitszeiten und eine gute Entlohnung auf die jungen Frauen, die es in vielen typisch weiblich dominierten Branchen nicht gibt.

„Die Zahl der Bewerber*innen für Ausbildungsplätze im Metallbereich ist seit Jahren rückläufig. Das führt dazu, dass der Fachkräftemangel in vielen Bereichen zunimmt. Mit der „Chance Metall“ wollen wir jene jungen Menschen – speziell auch Mädchen – erreichen, die ein Interesse am handwerklichen Arbeiten haben, aber ohne Unterstützung den Übergang von der Schule in die Ausbildung nicht bewältigen könnten“, erklärt Ulrike Eidelwimmer, Leiterin des Projekts „Chance Metall“ in der Caritas. Edgar Gratzer, Leiter der Abteilung Ausbildung in der Caritas, sagt: „Frau darf in diesem Job Frau bleiben. Früher war die Arbeit körperlich anstrengend, heute gibt es viele Maschinen, die das übernehmen. Wir wollen mit der Aktion Klischees abbauen, damit ein Umdenken beginnt.“

Beim Girls Day durften die Besucher*innen gleich tatkräftig zupacken: Unter Anleitung der Caritas-Ausbildner*innen feilten und bohrten sie einen Schlüsselanhänger. Projektteilnehmerin Sultane Saljiji erzählte den Besucher*innen, warum sie sich für einen beruflichen Werdegang in der Metallbranche entschieden hat: „Mir macht es Spaß, kreativ zu sein und mit meinen Händen etwas zu schaffen.“
In der Caritas-Ausbildungswerkstätte werden die Teilnehmer*innen von Chance Metall „abgeholt“, wo sie gerade sind. Es werden sowohl handwerkliche als auch soziale Kompetenzen trainiert. Auch nach dem Vorbereitungsjahr besteht die Möglichkeit, während der gesamten Lehrzeit von Caritas-Mitarbeiter*innen begleitet zu werden.


Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort gefördert.

Kontakt
Projekt Chance Metall
Klimtstraße 2
4060 Leonding
Mobil: 0676 8776 2855