Die Basis einer gelungenen Eingewöhnung
Der Übergang von der Familie in den Kindergarten bringt für euer Kind und euch als Eltern einige Veränderungen mit sich. Um diese gut zu meistern, ist es wichtig, Vertrauen zu den neuen Bezugspersonen aufzubauen. Eine erfolgreiche Eingewöhnung basiert auf einer stabilen Beziehung, die ein starkes Fundament braucht – ein Fundament, das wir gemeinsam erschaffen!
Wie lange braucht euer Kind Begleitung?
Die Dauer der Eingewöhnung kann von Kind zu Kind unterschiedlich sein. Stimmt euch daher gut mit eurem Arbeitgeber ab, damit wir eurem Kind die nötige Zeit geben können. Eine Eingewöhnungszeit von mindestens zwei bis drei Wochen sollte in jedem Fall eingeplant werden.
So fällt der Einstieg leichter:
- Wenn möglich eine konstante Begleitperson
- Vertraute, emotional wichtige Gegenstände mitnehmen (Lieblingsteddy, Kuscheltuch, Schnuller…)
- Nehmt eine eher passive Rolle ein
- Fokus soll am Eingewöhnungskind liegen, wenn möglich Geschwisterkinder zu Hause lassen!
- Zeitgleiche Veränderung in der Familie vermeiden (z.B. Schnuller abgewöhnen, windelfrei werden, Arbeitsbeginn, Einstieg in der Familie soll nicht mit der Geburt eines Geschwisterkindes zusammenfallen, …)
- Keine großen Freizeitpläne für die Tage der Eingewöhnung => die neuen Eindrücke müssen verarbeitet werden
Drei zentrale Elemente der Eingewöhnung
1. Elternbegleitet
Eingewöhnung kann nur gemeinsam mit euch gelingen, da ihr euer Kind am besten kennt und sein Vertrauen habt. Die pädagogische Fachkraft kann nur in eurer Anwesenheit zu einer einfühlsamen Spielbegleitung und allmählich zu einer zusätzlichen Vertrauensperson für euer Kind werden. Gelingt es der pädagogischen Fachkraft in einer gut begleiteten Eingewöhnung eine Bindung zu eurem Kind aufzubauen, kann das Kind die Trennung bald ohne Stress und Trauer akzeptieren.
2. Bezugspersonenorientiert
Jedes Kind, das neu in die Einrichtung kommt, hat „seine eigene“ Bezugsperson, die bis zur vollständigen Eingewöhnung als wichtigste Ansprech- und Kontaktperson dient. Diese gewinnt für euer Kind immer mehr an Bedeutung, während eure Anwesenheit nach und nach reduziert werden kann. Es ist dabei wichtig, dass Spielangebote von der Bezugsperson und nicht von euch kommen, damit euer Kind lernt, die sichere Basis zu nutzen, um mit der pädagogischen Fachkraft und den anderen Kindern in Kontakt zu treten – anstatt sich ausschließlich auf das Spiel mit euch zu konzentrieren.
3. Abschiedsbewusst
Ein klarer Abschied hilft eurem Kind, Strukturen zu erkennen. Verabschiede dein Kind liebevoll und gib ihm das sichere Gefühl, dass du wiederkommst und ihr später gemeinsam nach Hause geht. Verlasse anschließend den Raum. Lange Abschiede können das Kind verunsichern. Die Übergabe sollte stets von euch ausgehen, denn so zeigt ihr eurem Kind, dass ihr den Wechsel gut und richtig findet und dass es sich bei der pädagogischen Fachkraft sicher fühlen kann.
Wie läuft die Eingewöhnung ab?
Die Anwesenheitszeit eures Kindes beginnt mit etwa 1,5 Stunden, in denen ihr gemeinsam in der Kindergartengruppe seid. Dabei verhaltet ihr euch eher zurückhaltend und bleibt an einem festen Platz, an den das Kind jederzeit zurückkehren kann, wenn es eure Nähe sucht.
Der erste Trennungsversuch wird gemeinsam mit der pädagogischen Fachkraft in der ersten Woche durchgeführt, sobald euer Kind Anzeichen von Bereitschaft zeigt. Bei den ersten Trennungen bleibt ihr sofort verfügbar und zieht euch in die Garderobe (außerhalb der Sichtweite) zurück, sodass euer Kind jederzeit zu euch kommen kann. Nach und nach werdet ihr erste Versuche starten, das Haus kurz zu verlassen (z.B. für einen Einkauf). Wenn diese Trennungen gut verlaufen, werden die Zeiten schrittweise erweitert.
Die erste Woche dient dem Kennenlernen und Eingewöhnen in die Gruppe, daher ist die Anwesenheitszeit zunächst auf den Vormittag beschränkt.
Warum braucht euer Kind Begleitung
In den ersten Lebensmonaten baut jedes Kind eine besondere Bindung zu seinen Eltern auf. Euer Kind hat eine einzigartige Beziehung zu euch und braucht während der Eingewöhnung eure Unterstützung als „sicherer Hafen“. So kann es bei euch immer wieder Ruhe und Kraft tanken, um Neues und Unbekanntes mutig zu entdecken.