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25 Jahre Caritas-Servicestelle für pflegende Angehörige in Oberösterreich

Die Caritas-Servicestelle für pflegende Angehörige in Oberösterreich ist eine wichtige Stütze für jene Menschen, die tagtäglich Betreuungs- und/oder Pflegearbeit in der Familie leisten. „Seit der Gründung vor 25 Jahren haben sich unsere Angebote für pflegende Angehörige laufend erweitert“, erklärt Ute Maria Winkler von der Caritas Servicestelle Pflegende Angehörige in Rohrbach.

Pflege Zuhause ist keine „Randerscheinung“: Alleine in Oberösterreich leisten mehr als 65.000 Menschen tagtäglich wertvolle Betreuungs- und/oder Pflegearbeit für ihre Angehörigen. „Diese Pflegearbeit ist ein wichtiger und herausfordernder Bestandteil der Gesellschaft. Deshalb ist es der Caritas OÖ ein großes Anliegen, pflegende Angehörige zu unterstützen. Gleichzeitig muss ihre Arbeit auch in der Öffentlichkeit wertgeschätzt werden“, betont Ute Maria Winkler.

Pflegende Angehörige erbringen täglich eine enorme Leistung. Oft nehmen sie ungeheure Belastungen auf sich und verabsäumen es, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen. Umso wichtiger ist es, dass es Unterstützungsleistungen für Betroffene gibt. Mit entsprechendem Wissen, emotionaler Unterstützung und Entlastungsangeboten fällt die Pflege- und Betreuungsaufgabe oft wieder etwas leichter.

Vor 25 Jahren startete die Caritas mit ersten Vorträgen für pflegende Angehörige und gründete in Linz die erste Servicestelle für pflegende Angehörige. Am Anfang ging es vor allem darum, das Wissen um Unterstützungsmöglichkeiten und Hilfsangebote für pflegende Angehörige in Form von Vorträgen zu vermitteln. Gleichzeitig wurden Treffpunkte für pflegende Angehörige, die bis heute von Ehrenamtlichen geleitet werden, begleitet. Im Laufe der Jahre wurde schrittweise das Angebot für pflegende Angehörige ausgebaut. Seit der Gründung wurden mehrere Tausend Beratungsgespräche geführt. 2002 bezog die Servicestelle Pflegende Angehörige den neuen Stützpunkt im Caritas Zentrum Rohrbach. Heute gibt es neben der psychosozialen Beratung in den Servicestellen in Linz, Rohrbach-Berg, Steyr, Grieskirchen, Hagenberg, Ried und Vöcklabruck auch Beratungsangebote in Eferding, Braunau, Unterweißenbach und Freistadt. Zum Angebot zählen neben der psychosozialen Beratung PAULA-Kursreihen zum Thema Demenz, Vorträge und Seminare zur Unterstützung von pflegenden Angehörigen sowie Erholungstage.

Heute dauern die „Pflegekarrieren“ länger

Die Caritas-MitarbeiterInnen in den Servicestellen konnten in jüngerer Vergangenheit die Beobachtung machen, dass die „Pflegekarrieren“ heute meistens länger dauern, weil eine Person oft mehrere Angehörige „nacheinander“ pflegt. Ebenso nehme die Doppelbelastung zu. Neben der Pflege und Betreuung sei oft auch noch der Beruf zu bewältigen oder die Kinder zu versorgen.

Was sich in den 25 Jahren nicht verändert hat ist, dass sich viele pflegende Angehörige erst Unterstützung holen, wenn die Pflege alleine nicht mehr zu bewältigen ist und die Belastungsgrenze erreicht ist. „Ich möchte pflegende Angehörige deshalb ermutigen, rechtzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen“, sagt Ute Maria Winkler von der Caritas-Servicestelle Pflegende Angehörige. „Dafür ist es wichtig, dass ihnen bewusst ist, dass sie bereits pflegende Angehörige sind.“ Denn wie eine Studie des Bundesministeriums zur Angehörigenpflege in Österreich bestätigt, nehmen sich pflegende Angehörige oft erst sehr spät als solche wahr. Doch erst wenn ihnen bewusst ist, dass die Tätigkeiten, die sie leisten, nicht lediglich Teil einer Beziehung sind, sondern anspruchsvolle und aufwändige Arbeit, kann für diese auch Unterstützung eingeholt werden.

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