Regional und biologisch in den Caritas-Küchen

Von Bio-Anteil über regionale Kost bis hin zur Eindämmung der Lebensmittelverschwendung: Küchen haben einen großen Hebel, um klimabewusst zu kochen.

2014 entstand für die Caritas-Küchen die Zielsetzung, den Anteil an regionalen, saisonalen und biologischen Produkten schrittweise zu erhöhen. Das Ziel:

  • 50% regionale Produkte aus OÖ bei Fleisch/Gemüse/Obst
  • 25% biologisch
  • 50% saisonal
  • 75% Fairtrade bei Kaffee/Kakao/Reis/Bananen/Tee

Am wichtigsten ist unseren Küchenleitungen, Produkte aus der Region zu beziehen und einen engen und persönlichen Kontakt mit den Lieferant*innen zu haben. Zum Teil gilt es, die verschiedenen Wertigkeiten in Balance zu halten: Regionalität steht oft vor Bio, d.h. es werden eher nicht-biologische Äpfel aus Österreich gekauft als Bio-Äpfel aus Venezuela.

Oft kommen die Produkte aus wenigen Kilometern Entfernung: St. Pius bezieht das Putenfleisch aus dem 5 Kilometer entfernten Langenpeuerbach, das Rindfleisch aus Kopfing. Das Wild schießt Küchenchef Christof Wolfschluckner selbst. Täglich gibt es eine fleischlose Speise zur Auswahl, ein- bis zweimal pro Woche wird sogar rein fleischlos gekocht. Vorbildlich! Zudem kommen Obst und Gemüse aus Pollham, und die Werkstätten pressen Saft aus dem Obst der Obstbäume in St. Pius.

Die Küchen in Schloss Hall und im Seniorenwohnhaus Karl Borromäus achten zusätzlich darauf, knapp zu kalkulieren, um möglichst wenig Abfall zu produzieren. Durch das Projekt „Too good to go", können Mitarbeiter*innen in Schloss Hall die übrig gebliebenen Portionen für einen geringen Beitrag mit nach Hause nehmen, um nichts wegzuwerfen. Die Speisereste des Seniorenwohnhauses Karl Borromäus werden über die Linz AG zu Biogas verwertet.

Am Schiefersederweg nutzt man die Nähe zu Linz und verteilt das übrig gebliebene Essen mit Hilfe eines Freiwilligen an bedürftige Familien und bringt es in die Wärmestube. Auch hier ist eines der beiden Menüs fleischlos, wobei doch noch mehr Fleisch als vegetarisch gegessen wird. Neu ist hier das Putzexperiment: Wenn Zitronen- und Orangenschalen übrig bleiben, werden diese in Essig eingelegt und daraus Putzmittel hergestellt.

Was für eine Vorbildwirkung die Küchen haben, zeigt sich insbesondere in St. Elisabeth: Die in der Küche gelebte Wertehaltung wird direkt an die Jugendlichen, auch vom Speisewagen, weitergegeben. Insbesondere auf die Verwendung von saisonalen Produkten legt man hier Wert. Gemeinsam mit den Jugendlichen werden Obst, Gemüse und Kräuter angebaut und verwertet, und wenn für Seminare gekocht wird, gibt es ebenfalls immer ein vegetarisches Gericht. Was übrig bleibt, kommt zur Wärmestube oder wird selbst konsumiert.