Informationen aus der geplanten Pressekonferenz von 19. November 2024. Gemeinsam mit geschäftsführendem Vizebürgermeister Dietmar Prammer, Vizebürgermeisterin Karin Hörzing und Michaela Hubinger MSc, DGKP (Heimleitung Seniorenwohnhaus Schloss Hall)
Die Stadt Linz bietet mit ihren städtischen Seniorenzentren und den Mobilen Pflegeangeboten ein breitgefächertes Versorgungsnetz für die ältere Bevölkerung. Angesichts der demografischen Herausforderungen im Bereich Betreuung und Pflege ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung dieser Angebote unerlässlich. Die gemeinsam vom Sozialressort des Landes Oberösterreich, dem oberösterreichischen Gemeindebund und dem Städtebund entwickelte Pflegestrategie legt dabei einen besonderen Fokus auf den Ausbau von Innovation und Digitalisierung. Eine von insgesamt 50 Maßnahmen dieser Strategie ist die Stärkung digitaler Innovationen durch den Oö. Pflegetechnologiefonds, der auch von der Stadt Linz aktiv unterstützt wird. Linz fördert im Rahmen dieses Fonds vier richtungsweisende Projekte mit dem Ziel, die Chancen der Digitalisierung und Technologie gezielt einzusetzen, um Pflegekräfte und pflegende Angehörige zu entlasten sowie die Betreuungsqualität zu erhöhen.
Ein zentraler Schritt ist dabei die Einführung sprachgesteuerter, mobiler Dokumentation in der Pflege. Diese innovative Technologie bietet Pflegekräften die Möglichkeit, Dokumentationen effizient und zeitsparend zu erledigen, wodurch mehr Raum für die direkte Betreuung entsteht. Das von der Caritas OÖ entwickelte Projekt setzt genau hier an und hat das Potenzial, die Arbeitsabläufe im Pflegealltag nachhaltig zu verbessern und gleichzeitig die Belastung der Pflegekräfte deut-lich zu reduzieren.
„Die Entwicklung von sprachgesteuerten Systemen in der Pflege ist ein entscheidender Schritt, um Pflegekräfte zu entlasten und ihnen mehr Zeit für die direkte Betreuung zu ermöglichen. Mit dem Projekt der Caritas OÖ investiert die Stadt Linz in eine zukunftsweisende Innovation, die Arbeitsabläufe effizienter gestaltet und gleichzeitig die Qualität in der Pflege verbessert,“ erklärt der geschäftsführende Vizebürgermeister Dietmar Prammer.
„Die im Rahmen der Pflege vorgeschriebene Dokumentation wird für das Personal damit wesentlich leichter als bisher. Dies ermöglicht, dass die Pflegenden mehr Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben Zeit haben, die neben der körperlichen Arbeit im Dienste der Bewohner*innen auch die direkte menschliche Kontaktpflege und die persönliche Zuwendung betreffen“, betont Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing. „Auch in den städtischen Seniorenzentren, streben wir die ver-stärkte Nutzung von KI-unterstützten Systemen zur Vereinfachung der Dokumentation an“.
„Eines der wesentlichen Probleme, mit denen sich Pflegende tagtäglich konfrontiert sehen, ist der Zeitaufwand für die Dokumentation. Nur die wenigsten Pflegekräfte haben sich zum Zeitpunkt ihrer Berufswahl vorstellen können, wie umfassend die Dokumentationspflichten sind. Denn die Entscheidung, den Pflegeberuf zu erlernen, erfolgt aus der Motivation, soziale Hilfestellung zu leisten und für an-dere da zu sein, und nicht das mühsame Aufzeichnen von Arbeitsschritten. Der Einsatz von KI-unterstützter Sprachsteuerung bei der Dokumentation hilft uns dabei, einer überbordenden Bürokratie und dem zusätzlichen Aufwand papiergebundener Dokumentation entgegenzuwirken. Der Einsatz moderner Technik ist auch ein Argument, um junge Nachwuchskräfte für den Pflegeberuf zu gewinnen“, ergänzt Michaela Hubinger MSc, DGKP, die als Heimleiterin des Caritas-Seniorenwohnhauses Schloss Hall in Bad Hall positive praktische Erfahrungen mit dem Einsatz von Sprachsteuerung in der Pflege gesammelt hat.