v. li. Caritas OÖ-Direktor Franz Kehrer, Bernhard Bogenhuber, Irmentrud Grininger, Pauline Reitinger, Johann Schwarzbauer-Haupt und Caritas-Vorstandsmitglied Edith Bürgler-Scheubmayr.

Elisabethrose als Dank für gelebte Nächstenliebe verliehen

Seit mehr als 40 Jahren würdigt die Caritas OÖ Menschen, die sich in außergewöhnlicher Weise im Sinne der Nächstenliebe ehrenamtlich engagieren. Im festlichen Ambiente des Stifts St. Florian verlieh Caritas OÖ-Direktor Franz Kehrer die Elisabethrose an Johann Schwarzbauer-Haupt aus Leonding, Irmentrud Grininger aus Zwettl an der Rodl, Bernhard Bogenhuber aus Mauerkirchen, Pauline Reitinger aus Kopfing und Markus Hager aus Ansfelden.

Die Elisabethrose der Caritas OÖ ist ein Symbol, das an das Wirken der Hl. Elisabeth, der Schutzpatronin der Caritas, erinnert. „Mit dieser Auszeichnung möchten wir besonderes soziales Engagement würdigen und ein Zeichen des Dankes setzen. Alle fünf Frauen und Männer leben ehrenamtlich Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe mutig und tatkräftig - in den Einrichtungen der Caritas und in den Pfarren. Sie fördern Solidarität und Zusammenhalt, leisten Hilfe zur Selbsthilfe. Sie leben damit den Grundauftrag der Caritas“, bedankt sich Caritas OÖ-Direktor Franz Kehrer. Er überreichte alle Ausgezeichneten eine Elisabethrose, die von Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten im Caritas-Ausbildungsprojekt „Chance Metall“ gefertigt wurde. „Jede Rose ist ein handgemachtes Unikat - so einzigartig, wie es auch die Frauen und Männer sind, die heute ausgezeichnet werden“, fügt Direktor Franz Kehrer hinzu.

Die Ausgezeichneten:

Markus Hager (50) aus Ansfelden unterstützt seit neun Jahren Jugendliche mit Lernschwierigkeiten als ehrenamtlicher Nachhilfelehrer. Diese Jugendlichen absolvieren ihre Ausbildung im Caritas-Projekt BACKma’s oder in den Caritas-Sparmärkten und benötigen manchmal Hilfe, um die Berufsschule erfolgreich zu meistern. Markus Hager steht ihnen zuverlässig zur Seite und ist für sie fast immer erreichbar – sogar an den Wochenenden per Chat. Mit seiner klaren und ehrlichen Art wird er oft zur Vertrauensperson. Seine Erfahrung als Vater dreier Kinder kommt ihm dabei zugute. Er schafft den Spagat zwischen Verständnis und notwendigem Nachdruck und weiß genau, wann eine Lerneinheit zu beenden ist. „Wenn es einem selbst gut geht und man seine Ziele im Leben erreicht hat, wird man offener für solche Aufgaben“, sagt Markus Hager. Wenn ein Jugendlicher dank seiner Unterstützung Erfolg hat, macht ihm das einfach nur Freude. Er weiß: Ein erfolgreicher Berufsschulabschluss ist für die Jugendlichen eng verbunden mit einer selbstbestimmten und guten Lebensperspektive.

Irmentrud Grininger (72) aus Zwettl an der Rodl arbeitete 23 Jahre in der Caritas - in der Mobilen Pflege, in der Servicestelle für pflegende Angehörige und im Mobilen Hospiz Palliativ Care. Nach ihrer Pensionierung 2018 blieb sie das Caritas eng verbunden und engagierte sich vielfältig in ihrer Heimatpfarre: Jahrelang organisierte sie die Caritas Haussammlung, war beim Besuchsdienst aktiv und stellt nach wie vor regelmäßige Angebote für ältere Maschen im Pfarrgebiet auf die Beine. Kaffeekränzchen, Weihnachts- und Osteraktionen tragen dazu bei, der Vereinsamung entgegen zu wirken und auch den älteren Menschen zu zeigen: „Ihr gehört dazu! Wir vergessen euch nicht!“

Als Mitglied im Sozialcaritativen Ausschuss der Pfarre leistete sie immer wieder Unterstützungen für Menschen in Notlagen, z.B. Beiträge zu einer neuen Waschmaschine oder die Finanzierung des Mittagessens für Kinder in der Nachmittagsbetreuung. Beim Katholischen Bildungswerk ist sie im Projekt SELBA (Selbständig Leben im Alter) in Oberneukirchen und Zwettl engagiert. Und weil ihr daneben noch ein wenig Zeit bleibt, ist sie auch beim Seniorenbund für Sozialfragen Ansprechperson. Bei diesem vielfältigen Engagement wird „Irmi“ allerdings nie müde zu betonen: „Alle diese Tätigkeiten könnten nicht stattfinden, wenn es nicht ein aktives und hilfsbereites Team gäbe.“

Johann Schwarzbauer-Haupt (68) aus Leonding blickt auf fast 30 Jahre Tätigkeit in verschiedenen Caritas-Abteilungen zurück. Auch nach seiner Pensionierung 2020 engagiert er sich ehrenamtlich weiter. Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz während der Ukraine-Krise, als die Caritas eine Telefonhotline zur Koordination von Hilfe startete. Schwarzbauer-Haupt war einer der Ersten, die sich meldeten, und setzte dabei seine Erfahrung ein, um Anrufer geduldig und respektvoll zu unterstützen. Auch beim Advent am Dom zeigte er seine Verbundenheit, indem er am Verkaufsstand half – immer mit einem Lächeln und offenen Ohr für die Menschen. Seit langem ist er zudem in der Pfarrgemeinde St. Konrad aktiv. „Hans ist durch sein Wissen und seine Netzwerke eine große Unterstützung für die Caritas, besonders in Krisenzeiten“, würdigt Direktor Kehrer sein Engagement.

Pauline Reitinger (65) aus Kopfing war langjährige Mitarbeiterin am Caritas-Standort St. Pius in Peuerbach, wo sie im intensiv betreuten Wohnen tätig war. Offensichtlich war diese Aufgabe erfüllend, so dass sie bei ihrer Pensionierung 2017 beschloss, in St. Pius weiterhin ehrenamtlich für die Menschen da zu sein. Ihr Herz schlägt für alle Menschen in St. Pius - sowohl für die Bewohner*innen als auch für ihre ehemaligen Arbeitskolleg*innen. Ohne Kuchen oder andere süße Versuchungen kommt sie deshalb nie an den Caritas-Standort. Sie sorgt für das seelische und leibliche Wohlbefinden. Sie unterstützt bei allen Feiern im Jahreskreis, begleitet und unterstützt die Sportler*innen von St. Pius bei Trainingstagen und Wettbewerben. Im vergangenen Jahr begleitete sie die Werkstattgruppe eine ganze Woche lang im Urlaub in Slowenien. Im Jahr kommen bei ihr bis zu 400 Stunden an ehrenamtlicher Arbeit zusammen. Neben ihrem Engagement in St. Pius ist Pauline Reitinger auch in ihrer Pfarre aktiv und fährt für „Essen auf Rädern“. „Ich bin so froh, dass ich gesund bin, dass ich jeden Tag aufstehen und mich freiwillig engagieren kann. Dafür bekomme ich von den Menschen so viel zurück“, erklärt die 68-Jährige ihr Engagement.

Bernhard Bogenhuber (62) aus Mauerkirchen setzte sich fast 26 Jahre lang beherzt für den Pfarrcaritas-Kindergarten in seiner Heimatgemeinde ein. Um den damaligen Pfarrer, der schon sehr alt war, zu entlasten, übernahm er ehrenamtlich die Betriebsführung. Meilensteine in seinem Engagement sind die Sanierung und Erweiterung des Kindergartens, der Ausbau für eine Krabbelgruppe und die Erweiterung des Gartens. Bernhard Bogenhuber zeichnet das Talent aus, dass er sich bei diesen Projekten mit der politischen Gemeinde immer gut ins Vernehmen setzen konnte. Ihm lag stets das Personal, für das er verantwortlich war, am Herzen. Der Berufschullehrer wusste auch, wo er wichtige Themen platzieren musste, um Gehör zu finden. „Nebenbei“ ist Bernhard Bogenhuber auch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und im Pfarrgemeinderat aktiv. „Ich habe als Kind nur drei Tage den Kindergarten besucht – diese Zeit habe ich jetzt nachgeholt“, scherzt er über sein langjähriges Engagement.

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