Roswitha Reisinger, Leiterin von St. Bernhard und invita Engelhartszell, mit Bewohner Anton Jäger (beide Mitte) und den Mitarbeiter*innen, die ihr 20-jähriges Dienstjubiläum feierten (v. li.): Sabine Huber, Romana Fischer, Christa Kehrer und Alexander Fischer.

Warum in St. Bernhard die Bewohner*innen immer jünger werden

Seit 20 Jahren beheimatet St. Bernhard in Engelhartszell viel mehr als ein kleines, feines und familiäres Caritas-Seniorenwohnhaus. Es bietet auch beeinträchtigten Menschen, die im Alter auf Pflege angewiesen sind, ein betreutes Zuhause. Der Altersdurchschnitt ist dadurch untypisch niedrig. Lag 2002 das durchschnittliche Eintrittsalter bei 81 Jahren, ist es heute 74. Am vergangenen Freitag feierten die 30 Bewohner*innen mit Angehörigen, Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen vom Caritas-Angebot invita, das im selben Haus beheimatet ist, das Jubiläum.

Wenn Roswitha Reisinger, Leiterin von St. Bernhard, gefragt wird, was die besondere Atmosphäre in ihrem Haus ausmacht, streut sie zuerst ihren Mitarbeiter*innen Blumen: „Es herrscht eine gute Stimmung im Team. Wir halten zusammen, pflegen einen respektvollen Umgang und auch der Humor bei der Arbeit kommt nicht zu kurz, auch wenn der Alltag manchmal fordernd ist. Die gute Laune ist der Grundtenor unserer Arbeit, das spüren alle, die unser Haus betreten.“ Neben den Mitarbeiter*innen sind es die vielen Menschen von „außerhalb“, die regelmäßig nach St. Bernhard kommen und das Haus mit Ideen und Aktivitäten beleben. Regelmäßig musizieren die Bewohner*innen mit Gerti Holzapfel von der Musikschule Münzkirchen. „Wenn die Bewohner*innen altbekannte Melodien hören und singen, sieht man förmlich, wie ihnen das Herz dabei aufgeht“, erzählt Roswitha Reisinger, Leiterin des Caritas-Seniorenwohnhauses. Jeden Freitag sorgen Schüler*innen der NMS St. Ägidi für „frischen Wind“ in St. Bernhard. Sie plaudern mit den Bewohner*innen und lauschen ihren Geschichten. Sie spielen „Mensch ärgere dich nicht“ oder begleiten bei einem Spaziergang durch den Garten.

Besonders wertvoll für das Caritas-Seniorenwohnhaus ist das Engagement vom „Verein St. Bernhard und invita“. „Nicht viele Seniorenwohnhäuser in Österreich können sich so glücklich schätzen und sagen, dass sie einen Verein haben, der sie begleitet und unterstützt. Seit 20 Jahren kommen zahlreiche Freiwillige in unser Haus, die das Leben aller bereichern“, sagt Roswitha Reisinger. Die Ehrenamtlichen sammeln beim „Stillen Advent“ und beim Weihnachtsmarkt Geld, das den Bewohner*innen für die Freizeitgestaltung zu Gute kommt. Auch im seelsorgerischen Bereich engagieren sich die Ehrenamtlichen. Ein großes Anliegen von Caritas-Mitarbeiterin Roswitha Reisinger und ihren Mitarbeiter*innen ist auch die palliative Pflege und Betreuung: Es werden nicht nur die Bewohner*innen bis zuletzt gut betreut, sondern auch die Angehörigen seelsorgerisch begleitet - mit Rat und Tat. In den letzten Tagen können die Angehörigen, wenn sie wollen, rund um die Uhr im Haus bleiben.

Wenn Roswitha Reisinger einen Blick in die 20 Jahr-Statistik von St. Bernhard wirft, fällt nicht nur auf, dass die Bewohner*innen immer jünger werden, sondern die Mitarbeiter*innen immer älter: „Es freut mich, dass wir mit Petra Almannsberger, Christa Kehrer, Sabine Huber und Elisabeth Breit vier Mitarbeiterinnen haben, die seit 20 Jahren in St. Bernhard sind. Das ist ein wunderbarer Erfahrungsschatz, der den Arbeitsalltag bereichert, und ein positives Zeugnis für St. Bernhard, dass sich die Leute hier wohl fühlen bei der Arbeit“, sagt Roswitha Reisinger. Die Leiterin von St. Bernhard und invita Engelhartszell freut sich über jede Verstärkung im Team: Interessierte können sich bei roswitha.reisinger@caritas-ooe.at oder 0676 / 87 76 29 55 melden.

Eindrücke der Veranstaltung und Stimmungsbilder der Ehrengäste:

Roland Pichler, Bürgermeister Engelhartszell wünscht sich dass die Liebe bleibt. Er erlebt das Miteinander im Ort als große Bereicherung für alle Bewohner*innen. Die soziale Kompetenz ist hier viel höher. Das tägliche Miteinander, der bewusste und achtsame Umgang lehrt uns wie wichtig es ist respektvoll mit einander umzugehen.

Auch Walter Zauner, Landesmusikschuldirektor und Obman Verein St. Bernhard & invita freut sich, dass schon so viele gemeinsame Projekt auf den Weg gebracht wurden. Mit dem Theater INNklusive, musica invita wo Thomas Diesenberger federführend ist entstehen große inklusive Projekte. Man spürt die Öffnung die Veränderung. Musik ist so wichtig für alle Menschen. Man erkenne den Stellenwert daran, dass alle mit Begeisterung dabei sind. Er wünscht sich zudem noch viele gemeinsame Aktivitäten.

Für Caritas Vorstandsmitglied Stefan Pimmingstorfer steht die Hilfe zur Selbsthilfe an erster Stelle. Es sei wichtig Menschen zu befähigen selbstwirksam zu sein, egal in welchem Alter und mit welcher Beeinträchtigung. „Hier bei euch spüre ich diesen Zusammenhalt, das ehrliche miteinander," so Pimmingstorfer.

Caritas Vorstandsmitglied Maria Musel wünscht: „Der Geist der Liebe im Zusammensein von Kund*innen, Mitarbeiter*innen und Angehörigen den ich hier so sehr spüre, der soll weiterwirken. Danke an das großartige Team von Roswitha Reisigner. Happy Birthday!"

Auch Dr. Greiner, Bezirkshauptmann bedankt sich auf der Veranstaltung für die letzten 20 Jahre, wo die soziale Partnerschaft gemeinsam gelebt wurde. „Ihr macht hier so eine wertvolle Tätigkeit. Das macht uns zu einem sozial sicheren Bezirk. Dafür bin ich sehr dankbar,“ freut er sich und wünscht dem gesamten Team weiterhin alles Gute!