KUNST St. Pius zeigt „Das Sichtbare und das Unsichtbare“

11 Künstler*innen mit Beeinträchtigung vom Caritas-Standort St. Pius in Steegen/Peuerbach widmeten sich beim heurigen Kunst-Workshop dem Thema „Das Sichtbare und das Unsichtbare“. Die dazu entstandenen Skulpturen, Bilder, Fotos und Texte werden nun in einer Ausstellung präsentiert. Die Vernissage findet am Donnerstag, 29. September, um 19 Uhr im Schlosssaal Peuerbach statt. Bis 2. Oktober kann die Ausstellung besichtigt werden. Anmeldung zur Ausstellungsbesichtigung unter 07276 2566 7532.

„Wir haben uns in den verschiedenen Workshops dem Sichtbarmachen in unterschiedlichen Zugängen angenähert und mit verschiedenen Materialien und Techniken so manches bisher Unsichtbare sichtbar gemacht“, so Caritas-Mitarbeiterin Andrea Hinterberger, die die Kunstwoche in St. Pius heuer zum ersten Mal organisiert hat. Inspiration erhielt die Kunst-Gruppe heuer von Bildhauerin Sigrid Kofler, Fotografin Andrea Groisböck, der freischaffenden Künstlerin und Caritas-Mitarbeiterin Andrea Hinterberger, Schriftsteller Ludwig Laher und Zeichner Marco Prenninger.
Beim Bildhauerworkshop konnten die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten mit dem Material Gips ausprobieren. Die Teilnehmenden überzogen Bücher mit Gips und gestalteten diese im Anschluss daran nach eigenen Vorstellungen.
Für Fotografin und Workshop-Leiterin Andrea Groisböck ist die Fotografie seit eh und je eine beliebte Technik, um Unsichtbares sichtbar zu machen. So näherten sich die Künstler*innen aus St. Pius dem Workshop-Thema am ersten Tag und schnitten Knospen, Samen und Früchte auf, um zu sehen, was sich in ihrem Inneren befindet: „Durch einen Perspektivenwechsel haben wir Dinge sichtbar gemacht, die zuvor im Verborgenen darauf gewartet haben, entdeckt zu werden.“, so die Fotokünstlerin. Schriftsteller Ludwig Laher, der heuer das erste Mal den Literaturworkshop geleitet hat, war beeindruckt von der Zusammenarbeit mit den Literaten aus St. Pius: „Ich fühle mich reich beschenkt, den Prozess des Entstehens behutsam begleitet zu haben.“ Beim Zeichenworkshop wurde mit schwarzem Stift auf schwarzem Papier gearbeitet oder mit weißem Farbstift auf weißem Papier, was das Motiv beinahe unsichtbar macht. Fotografin und Workshop-Leiterin Andrea Groisböck genoss es, mit den Künstler*innen aus St. Pius zu arbeiten: „Durch ihre Herangehensweise an die Fotografie bekomme auch ich andere Perspektiven und Sichtweisen.“ Zum Workshop brachte jede Person einen Lieblingsgegenstand mit.

Seit mehr als 20 Jahren gibt es die KUNST St. Pius, wo das künstlerische Schaffen von Menschen mit Beeinträchtigung gefördert wird. Seit dem Sommer 2022 ist die Künstlerin Mag.a Andrea Hinterberger als Nachfolgerin von Theresia Klaffenböck neue Leiterin des Kunstateliers und begleitet die Künstler*innen in St. Pius das ganze Jahr hindurch in ihrem künstlerischen Schaffen.

Bildtext: Die Künstler beim Arbeiten in den Workshops: Franz Stadler beim Fotografieren und Andreas Kinberger beim Arbeiten mit Gips.