Unsere Inklusive Redaktion stellt sich vor

Gleichberechtigung und Inklusion können wir auf vielen Ebenen leben. Menschen mit Beeinträchtigung wünschen sich oft, einfach Teil der Gruppe zu sein. Um im kreativen Schaffensprozess diese Möglichkeit zu bieten, haben wir die Inklusive Redaktion ins Leben gerufen.

Perspektiven für eine offene, gleichberechtigte Gesellschaft auszutauschen – das ist das Ziel der Inklusiven Redaktion. Ein Teil der Mitglieder kennt das Leben mit einer Beeinträchtigung aus eigener Erfahrung – will aber eigentlich ohne diesen „Stempel“ leben.

„Wir wollen, dass kein Unterschied gemacht wird, zwischen Menschen mit und Menschen ohne Beeinträchtigung“, sagt Cornelia Pfeiffer. Die 60-Jährige, die als Evaluatorin bei PROQUALIS arbeitet und in einer  Wohnung der Caritas in Linz lebt, brennt für das Schreiben. Mit ihren literarischen Arbeiten hat sie bereits einige Preise gewonnen. Weil sie auch das journalistische Schreiben reizt, hat sie sich dem 13-köpfigen Redaktionsteam angeschlossen.

„Neben dem reinen Nachrichtenwert bietet der Journalismus eine Plattform, verschiedene Perspektiven in die Welt zu tragen“, erklärt Caritas-Mitarbeiterin Sabine Zeller, Gründerin der Inklusiven Redaktion. „Wir möchten mit unserem Redaktionsteam Beiträge für verschiedene Medien gestalten und dadurch von- und miteinander lernen. Wir bringen verschiedene Voraussetzungen ein – das macht unser Team so besonders!“

Im redaktionellen Austausch werden die unterschiedlichen Sichtweisen ausgetauscht, was schon in sich ein wertvoller Inklusionsprozess ist. In den Texten werden diese Sichtweisen weiter in die Welt hinausgetragen.

Begleitet wird das Redaktionsteam dabei von Kommunikations-Profi Susanne Sametinger, die ihre Expertise im Schreiben an das Team weitergibt. „Wir erarbeiten uns schrittweise die unterschiedliche Herangehensweise an journalistische Texte“, erklärt die PR-Beraterin.

Stellt sich die Frage: Ist „Inklusive Redaktion“ an und für sich nicht auch ein „Stempel“? Bedeutet Inklusion, die Dinge zu benennen, oder sie – als Schritt in die völlige Normalität – unbenannt zu lassen? „Bei uns geht es weniger um reine, faktische Nachrichten-Texte“, erklärt Sametinger. „Journalistisch sind wir dort unterwegs, wo eine persönliche Färbung durchaus interessant und gewünscht ist. Es geht dabei um den individuellen, einzigartigen Blick auf die Welt, den jeder Mensch für sich hat. Um solche Texte einzuordnen, ist es auch wichtig zu wissen, wer ihn verfasst hat.“