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Caritas gibt Menschen mit Beeinträchtigung in Belarus eine Perspektive

Die Caritas OÖ hat in Kooperation mit der Caritas Gomel vor kurzem das neue Integrative Bildungs- und Therapiezentrum (IBTZ) der Caritas OÖ im Kinderdorf Gomel eröffnet.

„Das Zentrum ist ein Meilenstein in Belarus: Es ermöglicht erstmals Kindern und Erwachsenen mit Beeinträchtigung aus der Region, die bei ihren Angehörigen leben, einen Zugang zu Bildung und Beschäftigung“, erklärt Sigried Spindlbeck von der Internationalen Hilfe der Caritas OÖ. Die Länderreferentin der Caritas für Weißrussland hat den Aufbau des Zentrums von Beginn an begleitet und mit entwickelt. Damit ist auch der zweite Bauabschnitt des Kinderdorfs Gomel fertig, in dem seit zehn Jahren 60 Kinder und junge Erwachsene mit Behinderungen in familienähnlichen Wohngruppen leben.

Schule, Werkstätten und berufsvorbereitende Kurse

Im IBTZ der Caritas können nun Kinder mit mehrfachen Beeinträchtigungen zur Schule gehen, die bisher diese Möglichkeit nicht hatten. Insgesamt 60 Kinder werden in zwei Vorschulgruppen und 10 Schulklassen unterrichtet. Jugendliche und Erwachsene mit Behinderungen können in den Werkstätten arbeiten und werden in berufsvorbereitenden Kursen der integrativen Beschäftigung auf eine Arbeitsstelle vorbereitet. Gleichzeitig gibt es auch qualifizierte therapeutische Angebote und Angebote zur Stärkung und Entlastung der Eltern.

Modellprojekt mit Vorbildwirkung

Das Zentrum ist ein großer Schritt in Richtung Inklusion von Menschen mit Behinderungen und wirkt als Modellprojekt über die Region hinaus. Caritas-Mitarbeiterin Sigried Spindlbeck nahm an der Eröffnung teil: „Das wichtigste Ziel ist, alle Kinder und Jugendlichen dabei zu unterstützen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen. Das ist ein wichtiger Schritt zu Inklusion von Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft. Und das möchten wir erreichen. Inklusion kann man nicht verordnen, Inklusion muss man leben. Inklusion ist ein dauerhafter Prozess, der auch Anstrengungen und Mühe von allen Beteiligten erfordert. Inklusion heißt, dass man sich gegenseitig respektiert, sein Gegenüber so annimmt, wie es ist, und dem anderen zuhört.“

Beim Eröffnungsfest nahmen viele Ehrengäste teil, wie u.a. der stellvertretende Sozialminister Weißrusslands, Iwan Lawrinowitsch, und Bischof Antoni Demianko. Finanziert wurde das Zentrum mit Spenden von Oberösterreicher*innen an die Caritas OÖ, mit Unterstützung vom Land OÖ und anderen kirchlichen Hilfsorganisationen – allen voran Renovabis aus Deutschland und den USA.

Einblicke ins Integrative Bildungs- und Therapiezentrum