Der Zugang zu sauberem Wasser ist ein Menschenrecht. Doch für Mehrheit der Bevölkerung der Demokratischen Republik Kongo – dem ärmsten und zugleich wasserreichsten Land Afrikas – ist dieses Recht alles andere als eine Selbstverständlichkeit. 54 Prozent haben immer noch keinen Zugang zu sauberem Wasser und jedes zehnte Kind stirbt an den Folgen von Erkrankungen, die auf schmutziges Wasser zurück zu führen sind.
Dank dem erfolgreichen Kooperationsprojekt „Wassertropfen“ der Caritas OÖ. mit dem oö. Wasserversorger Energie AG Wasser GmbH haben rund 300.000 Menschen im Südosten des Kongos wieder Zugang zu sauberem Wasser. Seit 2008 ermöglichte die Kooperation bereits die Instandsetzung von 155 Brunnen in der Diözese Kilwa-Kasenga, eine Region, die eine Fläche von 54.000km2 umfasst.
Bis vor fünf Jahren war die Wasserversorgung in den Dörfern der Diözese Kilwa-Kasenga besorgniserregend. Frauen und Mädchen mussten täglich Stunden darauf verwenden, um von bis zu 3km entfernten Flüssen oder Teichen Wasser für die ganze Familie zu holen. Mit 20 Liter Kanistern wurde das Wasser zweimal täglich mühevoll nach Hause getragen. Die meisten Brunnen in der Region – die in den 1980er und 90er Jahren gebaut worden waren – waren entweder defekt oder infolge des sinkenden Grundwasserspiegels ausgetrocknet.
Dank der finanziellen Unterstützung der Energie AG Wasser GmbH konnte 2008 ein Team - bestehend aus drei erfahrenen Wassertechnikern - mit der Reparatur der Pumpen in der Diözese Kilwa-Kasenga beginnen. Von 225 errichteten Pumpen wurden bisher 155 wieder instand gesetzt. Die Reparatur ist alles andere als einfach – auch wenn sie oft nur zwei Tage in Anspruch nimmt - aber die katastrophalen Straßenverhältnisse im Kongo erschweren den Technikern oft die Anreise in besonders entlegene Dörfer. Während der Regenzeit von November bis März sind viele Dörfern überhaupt nicht erreichbar. Dennoch gelang es durch die unermüdliche Arbeit der Techniker den Zugang zu Wasser für rund 300.000 Menschen zu sichern. Nach der Reparatur der Pumpen werden diese an die Dorfbevölkerung übergeben. Ein Wasserkomitee ist dann für die Instandhaltung und die Einhebung einer Wassergebühr pro Haushalt verantwortlich.
Das erfreuliche Ergebnis des Projektes zeichnete sich rasch ab: zum einen sank die Anzahl der Erkrankungen bei Kindern und Erwachsenen, die auf schmutziges Wasser zurück zu führen sind, deutlich, zum anderen stieg die Zahl der Mädchen in der Region, die nun die Schule besuchen. Anstatt lange und mühevolle Stunden mit dem Wasser-Holen zu verbringen, haben sie nun Zeit um zu lernen. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, denn Frauen im Kongo sind die Trägerinnen von Entwicklung, besonders wenn sie Schulbildung genossen haben.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Caritas Österreich, der Caritas Katanga und der Energie AG Wasser GmbH zeigt: Mit vereinten Kräften können wir das Recht auf Wasser für jene Menschen sichern, die auf Hilfe von außen angewiesen sind. Caritas wirkt - auch unter erschwerten Bedingungen.