Die Stimmung beim Steyrer Integrationsfest 2010 war so gut wie selten zuvor, die Begeisterung der Jugend-Tanzgruppen aus Serbien, Bosnien und Albanien übertrug sich rasch auf das Publikum. Überhaupt war beim diesjährigen Integrationsfest viel Jugend mit dabei.
Das Programm bot für alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen etwas: Die Obdachlosenband „Stimmgewitter Augustin“, heizte mit „Revolution“ und anderen Songs die Stimmung an. „Hinreißend der „ChaosZirkus“, ein Auftritt der Kinder der BesucherInnen, für den sie in der Kinderbetreuung geprobt hatten, und den die Kleinen mit Bravour und ohne Scheu vor dem Riesenpublikum absolvierten“, ist Hildegund Morgan, Leiterin des Caritas-Integrationszentrums Paraplü begeistert.
Das Integrationsfest wurde von der Maturaprojektgruppe 2getha mitgeplant und –organisiert. Die „Eventverantwortliche“ der Gruppe, Evana Cempron, hatte sich für JIMMY, die junge Band aus Steyr, ins Zeug gelegt. Die beiden Mädchen überzeugten u.a. bei der RTL-Show Supertalente und begeisterten beim Integrationsfest vor allem die Jugend. Unbestrittener musikalischer Höhepunkt war der Auftritt des Roma-Vollblutmusikers Mosa Sisic mit seiner Band „the Gipsy Express“, der mit seiner Geige das Publikum in seinen Bann zog.
Verleihung des Integrationspreises
Im Mittelpunkt des diesjährigen Integrationsfestes stand die Verleihung des Steyrer Integrationspreises. Dieser wird alle zwei Jahre vom Integrationsbeirat für Projekte oder Aktivitäten verliehen, die das Zusammenleben von In- und AusländerInnen in Steyr fördern bzw. dem Abbau von Vorurteilen dienen. „Die Wahl war nicht leicht, weil es viele sehr interessante Einreichungen aus den verschiedensten Bereichen gab“, meint Gerlinde Blattner, die Vorsitzende des Integrationsbeirates und der Jury. Die Wahl fiel jedoch einhellig auf die Volksschule Resthof für ihr Projekt „An der Sprachfront“. Damit soll vor allem Kindern mit türkischer und albanischer Sprache geholfen werden, durch spezielles Laut- und Hörtraining die deutsche Sprache besser zu erlernen.
Von den drei gleichwertigen Anerkennungspreisen, die verliehen wurden, stach einer besonders heraus: Die Jugendgruppe der bosnischen Moschee Gazi Murat-beg tanzte ihre Freude über den Anerkennungspreis für alle sichtbar aus sich heraus; kaum jemand, der da nicht mitgerissen wurde!
Bunte Mischung und Lebensfreude
Besonders beeindruckend an diesem Abend war das bunte Bild, das sich bot. Die drei Tanzgruppen und vieler ihrer Begleiter waren in Nationaltracht gekommen. Köche aus 9 Ländern boten Spezialitäten vom Feinsten, von Empanadas über Mantie bis zu Couscous.
„Eines der mitreißendsten Integrationsfeste bisher“, resümierten Georg Neuhauser, Gründungsmitglied von Paraplü, und Johann Schwarzbauer-Haupt von der Caritas in Oberösterreich, gegen Ende des Festes. „Die Begeisterung und Unkompliziertheit des Miteinanders steckt an. Da ist reine Lebensfreude spürbar – da braucht uns um die Zukunft nicht bang sein“, ist Hildegund Morgan überzeugt.