Am 10. Dezember 2008 überreichte Landeshauptmann Josef Pühringer der Caritas-Auslandshilfe den Menschenrechtspreis 2008.
Zum 13. Mal übergab Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer am 10. Dezember die Menschenrechtspreise des Landes Oberösterreich.
"Der Einsatz für die Menschenrechte ist fester Bestandteil der Politik Oberösterreichs. Dazu gehört, jene vor den Vorhang zu holen, die ihre Kraft für die Mitmenschen einsetzen, die unter Gewalt, Unterdrückung, Verfolgung oder materieller Not leiden. Die Auszeichnung von verdienten Organisationen oder Einzelpersonen ist auch ein wichtiger Beitrag für die 'Menschenrechtsbildung'", so Pühringer. "Denn das Wissen und Bewusstsein um Menschenrechte befähigt jede und jeden, die eigenen und die Menschenrechte anderer wahr zu nehmen und dafür aktiv zu werden."
Preis für die Arbeit im Ausland
Die Caritas-Auslandshilfe der Diözese Linz hat mit einer groß angelegten Hilfsaktion für die Notleidenden in Rumänien vor 18 Jahren ihre Arbeit aufgenommen. Seither engagieren sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit großem Einsatz für Menschen in Not in einigen der ärmsten Ländern dieser Welt. Viele Hilfsprojekte konnten seither verwirklicht werden – insbesondere im Osten Europas. Der wichtigste Aspekt bei den Projekten der Caritas ist die "Hilfe zur Selbsthilfe". Beteiligung, Basisarbeit, Eigeninitiative sind für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas Ausdruck professioneller Hilfe. Ob Hilfe bei der Berufsausbildung für Straßenkinder in Kinshasa oder Mikrokredite für Kleinbauern zur Ausweitung der Produktion - über allem steht ein Ziel, nämlich eine nachhaltige Bekämpfung von Armut und die Befähigung der Menschen, ihre materiellen Lebensgrundlagen selbst zu schaffen.
Forderung an die Politik
Beweggrund der Caritas-Arbeit im Ausland ist das Anliegen, dem Recht auf ein Leben in Würde, das jedem Menschen zusteht, zum Durchbruch zu verhelfen. Caritasdirektor Mathias Mühlberger bedankte sich in seiner Ansprache bei der Preisverleihung bei allen SpenderInnen und Partnern, die diese Arbeit unsterstützen. Einen großen Dank sprach er auch dem Land OÖ. für die Unterstützung vieler Projekte aus. Gleichzeitig bat er Landeshauptmann Pühringer darum, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, endlich die Zusage in die Tat umzusetzen, mehr Geld für Entwicklungshilfe in den ärmsten Ländern der Welt aufzuwenden: "Es braucht eine Kraftanstrengung zur Bekämpfung der absoluten Armut und zur Erreichung der Milleniums Entwicklungsziele der UNO. Die Einlösung des 1970 gemachten Versprechens der Industrieländer, 0,7% ihres BNP für Entwicklungshilfe zur Verfügung zu stellen, ist noch immer nicht erfüllt. Bisher haben sich die Länder diesem Ziel noch nicht einmal angenähert. Im Jahr 2007 betrugen die durchschnittlichen staatlichen Ausgaben für internationale Hilfe gerade einmal 0,28%."
Neben der konkreten Hilfe in den Partnerländern ist es Aufgabe der Caritas Auslandshilfe, Bildungsarbeit in Oberösterreich zu leisten. Die MitarbeiterInnen versuchen in der Öffentlichkeit die Ursachen von Not und Unrecht aufzuzeigen und die Menschen in OÖ zu sensibilisieren und zu motivieren auch selbst aktiv an einer Veränderung unserer Welt mitzuarbeiten
Dr. Michael Schodermayr als weiterer Preisträger
Neben der Auslandshilfe erhielt Dr. Michael Schodermayr, Leiter des Vereins "Allianz für Kinder" den Menschenrechtspreis.
Der von Schodermayr 1990 gegründete Verein "Friedensdorf International" und 2006 umbenannte Verein in "Allianz für Kinder" in Kriegs- und Krisengebieten, sieht seine Hauptaufgaben in der medizinischen Einzelfallhilfe.
Die Behandlung von kranken und verletzten Kindern aus Kriegs- und Kriegsgebieten erfolgt sowohl in Österreich als auch vor Ort. 14 Ärztinnen und Ärzte fliegen regelmäßig zu Einsätzen nach Afghanistan, Moldau, Albanien und in den Kosovo.
Mehr als 90 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen mittlerweile Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten. Jährlich werden an die 100 Kinder in Österreich behandelt, seit 1990 waren es insgesamt mehr als 1.400 Kinder.