Aktuelles

Wie die Arbeit der Caritas OÖ im Kongo Früchte trägt

Caritas OÖ-Direktor Franz Kehrer und Bischof Manfred Scheuer reisten gemeinsam mit Andrea Fellner von der Internationalen Hilfe der Caritas OÖ in die Demokratische Republik Kongo. Sie machten sich ein Bild von der Unterstützung, die die Caritas OÖ seit mehr als 20 Jahren für die Menschen in einem der ärmsten Ländern der Welt leistet.

Mit ihren vielfältigen Bodenschätzen wäre die DR Kongo eigentlich ein reiches Land. Doch von diesem Reichtum profitieren nur einige wenige, den meisten Menschen im Land bleibt nichts: Nur 40 Prozent der Menschen haben Zugang zu sauberen Trinkwasser. Hunger, Armut und korrupte Politik regieren das Land. Die durch den Klimawandel hervorgerufene Dürre, die Corona-Krise und der Ukrainekrieg hat die Lage der Kongoles*innen noch verschärft. Die Lebensmittelpreise erreichen trauriges Rekord-Niveau.

Die Caritas OÖ unterstützt Partner-Organisationen vor Ort, die das Leben der Menschen in vielfältiger Weise nachhaltig verbessern:

  • durch Schulbildung,
  • Essen für unterernährte Kinder,
  • die Versorgung von Waisenkindern,
  • Landwirtschaftsschulungen,
  • Saatgut, Setzlinge und Nutztiere,
  • Berufsausbildungen für Jugendliche,
  • Brunnenbau
  • Operationen von behinderten Kinder an Augen, Ohren und Gliedmaßen

„Nicht nur am Gemüsefeld im Luozi konnten wir uns überzeugen, dass diese Arbeit Früchte trägt und es den Menschen besser geht. In den Schulen, Waisenhäusern und Gesundheitszentren, die wir unterstützen, haben wir gesehen, dass die Caritas-Arbeit wirkt“, sagt Caritas-Direktor Franz Kehrer.

Caritas-Hilfe ersetzt keine harte Arbeit

Trotz der Unterstützung der Caritas müssen die Menschen tagtäglich hart arbeiten, um für sich und ihre Familien das Überleben zu sichern. Dabei sind der Caritas-Direktor und der Bischof vor allem vielen Frauen begegnet, die zum Teil auch alleine die Versorgung der Familie stemmen müssen. Wie Judette, die mit der Unterstützung der Caritas einen erfolgreichen Ziegenbetrieb aufgebaut hat. Mittlerweile kann sie nicht nur ihre Familie ernähren, sondern verdient genug Geld, dass sie das Schulgeld für ihre Kinder bezahlen kann und ihnen damit eine bessere Zukunft ermöglicht.

Auch Bischof Manfred Scheuer zeigte sich beeindruckt von den vielen Gesichtern der Caritas-Hilfe: „Man merkt, dass die Projekte alle auf Schiene sind, dass sie wichtig sind und dass die Hilfe ankommt.“ Wie angetan die Kongoles*innen über den Besuch des Bischofs waren, zeigte auch die Bitte, den Rollstuhl eines gehbehinderten Bubens zu segnen.

Hilfsprojekte gemeinsam mit den Menschen entwickeln

„Alle Projekte zeichnet aus, dass sie nicht von außen oder von oben geplant sind, sondern mit den Menschen vor Ort gemeinsam entwickelt und umgesetzt werden. Durch die unmittelbare Verbesserung ihrer Situation, durch die ersten kleinen Erfolge werden sie motiviert, sich immer neue und größere Ziele zu setzen“, sagt Caritas-Direktor Franz Kehrer. Er bedankte sich bei den Projektpartner*innen für ihr Engagement.

Auch für die Menschen vor Ort war der Besuch von Bischof und Caritas-Direktor eine große Ehre, wie Länderreferentin Andrea Fellner erklärt: „Es bestärkte unsere Porjektpartner*innen, dass ihr Einsatz - der oft dem Kampf gegen Windmühlen gleicht - Anerkennung findet.“

In Mülltonne ausgesetzt

Sichtlich berührt waren Bischof und Caritas-Direktor beim Besuch des Waisenhauses der Schwestern der Mutter Marie-Marthe, das die Caritas OÖ seit einem Jahr unterstützt. Sie konnten sich nicht nur davon überzeugen, dass die 37 Kinder genug Essen, Kleidung, Schulmaterialien und medizinische Versorgung bekommen, sondern auch Liebe und Geborgenheit spüren. Zusätzlich wird 13 Kindern in Pflegefamilien ein sicheres und liebevolles Aufwachsen ermöglicht. Auf der Reise begegnete der Besuch aus Oberösterreich auch Stephane, der wegen seiner Behinderung auf der Straße in einem Mülleimer ausgesetzt wurde. Er wurde von den Caritas-Mitarbeiter*innen gerettet und in ein Waisenhaus gebracht. Dort kam der unterernährte Bub wieder zu Kräften. Mit Spenden aus Oberösterreich konnte der Graue Star operiert werden, so dass Stephane wieder sehen kann. Jetzt ist Stephane gesund und kann sogar in die Schule gehen.

Bewegend war für die Oberösterreicher auch das Treffen mit den Müttern und ihren Kindern im Ernährungszentrum St. Raymond. In insgesamt sechs Zentren in der DR Kongo sichert die Caritas dank Spenden das Überleben von 2.850 unterernährten Kindern pro Jahr.

Doch die jahrzehntelange Arbeit der Caritas wirkt nicht nur an der Basis, wie Caritas-Direktor Franz Kehrer bei der Reise mehrfach feststellen konnte: „Unsere Projektpartner treten auch immer wieder mit der Regierung in Verhandlungen ein, um die Mitfinanzierung der Projekte zu erreichen. So hat die Regierung zugesichert, die Gehälter der Lehrer*innen in der Caritas-Schule für gehörlose Kinder zu übernehmen.“

Die Kirchenzeitung und die OÖ Nachrichten (PDF) begleiteten die Reise.

> Alle Infos zum Thema Zukunft ohne Hunger.