Den Tag der Sozialbetreuung, am 27. April, nutzten die Schüler*innen der Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe in Linz-Urfahr, um erneut in die Praxis einzutauchen: Sie verbrachten einen Tag in der Wohngruppe „Gem-ma“ vom Verein Exit Sozial, wo Menschen nach der Entlassung aus dem Maßnahmenvollzug auf ihrem Weg in ein selbstständiges Leben begleitet werden.
Mit Unterstützung von der Lehrenden Brigitte Schmidinger wollte sich die Diplomklasse Familienarbeit in der Wohngruppe dem Einkaufen und Kochen widmen. Schülerin Hannah Ihle erzählt: „Wir starteten mit verschiedenen Stationen, die wir in der Schule bereits vorbereitet hatten. Dabei gab es Tipps zum Thema Speisepreisberechnung, Rezepte oder Einkochen. Während die erste Gruppe sich auf den Weg machte einkaufen zu gehen, konnte der Rest der Klasse Zeit mit den anderen Bewohner*innen verbringen. Gespräche wurden geführt, es wurde Karten gespielt und viel gelacht. Sehr spannend war es zu erfahren, wie der Tagesablauf in der Wohngruppe ist, welche Freundschaften sich unter den Bewohner*innen gebildet haben und was die Menschen vor ihrem Aufenthalt bei Exit Sozial gemacht haben.“
Bewohner*innen blühten auf
Die im Vorfeld gehegten Befürchtungen der Klasse, ob alle Bewohner*innen das Angebot annehmen würden, lösten sich schnell in Luft auf. Alle Bewohner*innen halfen tatkräftig mit und trotz beengtem Raum und wenig Kochflächen, fanden die angehenden Diplom-Sozialbetreuer*innen geschickt Wege, um sich zu arrangieren. „Besonders schön war es zu beobachten, wie zuvor verunsicherte oder schüchterne Bewohner*innen im Laufe des Vormittags aufblühten, sich selbst mehr zutrauten und am Ende sogar Speisen selbstständig zubereiten konnten. Wir genossen alle gemeinsam in einer großen Runde unser Buffet“, so Hannah Ihle, die wie ihre Klassenkolleg*innen dankbar für die vielen Erfahrungen ist, die sie bei Exit Sozial machen konnte. Wohngruppen-Leiterin Theresa Zinsmeister und Caritas-Lehrende Brigitte Schmidinger fanden diese Erfahrungen ebenso wertvoll: „Zum einen wurden die Herausforderungen des Alltags in der Wohngruppe erlebt, zum anderen ist die Theorie im praktischen Anwenden umgesetzt und vertieft worden. Das Voneinander-Lernen und Improvisieren sind bei diesem Projekt im Vordergrund gestanden. Die Schüler*innen und Bewohner*innen konnten sich viel Positives von diesem Tag der Sozialbetreuung mitnehmen.“
Theresa Zinsmeister ist übrigens selbst Absolventin der Caritas-Schule: „Als Diplom-Sozialbetreuerin Familienarbeit habe ich ein starkes theoretisches, aber vor allem praktisches Fundament für meine Arbeit im Wohngruppensetting mitbekommen.“ Die Caritas-Schulen für Sozialbetreuungsberufe (SOB) bilden Menschen aus, die in ihrem Beruf Familien, beeinträchtigte oder ältere Menschen betreuen und begleiten.
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