Mobile Pflegedienste: „Professionalität ist auch Herzenssache“

Im Interview mit Anna Hupf-Pühringer, Leiterin des Teams Vöcklabruck Mondsee:

Wie groß ist Ihr Team und wo betreuen Sie die Menschen?

„Meine 21 Mitarbeiter*innen sind in den Gemeinden Mondsee, Tiefgraben, St. Lorenz, Oberwang, Innerschwand, Zell am Moos und Oberhofen am Irrsee unterwegs. Dabei ist es ihnen eine Herzensangelegenheit, die Menschen in ihrem Zuhause professionell und würdig zu betreuen. Die Versorgung im vertrauten Umfeld bietet den pflegebedürftigen Menschen einen entscheidenden Vorteil, denn ‚Dahoam is dahoam‘.“

Welche Berufsgruppen sind im Einsatz?

„In unserem Team sind derzeit vier Berufsgruppen im Einsatz, Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger*innen, Fach-Sozialbetreuer*innen Altenarbeit, Pflegeassistent*innen und Heimhilfen. In anderen Mobilen Pflegeteams arbeiten zusätzlich Pflegefachassistent*innen.“ (Besonderheiten der Berufsgruppen siehe ganz unten).

Was zeichnet Ihr Team besonders aus?

Wir sind ein dynamisches und motiviertes Team und stärken uns im gegenseitigen Miteinander. Jede*r bringt seine*ihre individuellen Stärken und Fähigkeiten ein und wir sind mit Professionalität und Herzenswärme dabei.“

Sucht Ihr Team zurzeit Verstärkung?

„Wie in der gesamten Pflege- und Betreuungsbranche sind auch wir immer wieder auf der Suche nach neuen Kolleg*innen. Aktuell suchen wir in allen Berufsgruppen Verstärkung. Interessierten bieten wir gerne die Möglichkeit, dieses sinnstiftende Berufsfeld durch ein Praktikum kennenzulernen. Auch ein Stammheimpraktikum während der Ausbildung zur Heimhilfe ist bei uns in der Mobilen Pflege möglich.“

Wie lange sind Sie selbst schon in diesem Berufsfeld?

„Ich habe mit 17 Jahren mit der Ausbildung begonnen, zuerst zur Pflegehelferin, dann zur Fach-Sozialbetreuerin Altenarbeit und schließlich zur Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin. Seit 14 Jahren bin ich nun in der Betreuung  und Pflege tätig. Vor knapp zwei Jahren wechselte ich zur Caritas Oberösterreich und wurde Teamleiterin in den Mobilen Pflegediensten.“

Derzeit läuft die Pflegekampagne der Caritas unter dem Titel „Nächstenliebe deinen Job! Wir sind die Antwort auf Who cares.“ (www.caritas-pflege.at)
Warum sagen Sie in der Mobilen Pflege „I care“?

„Zwei Schlagworte gehören für mich in diesem Berufsfeld zusammen: Professionalität und Herzenssache.  Das eine ist ohne das andere nicht möglich. Denn bei der Arbeit mit Menschen sind Einfühlungsvermögen, ein herzlicher Umgangston und Nächstenliebe besonders bedeutsam.  Unsere Arbeit gibt uns jeden Tag die Möglichkeit, uns selbst weiterzuentwickeln. Man lernt miteinander und aneinander. Das Lernen hört nie auf. Das finde ich bereichernd. Die Caritas bietet uns dafür übrigens ein tolles, umfangreiches Weiterbildungsprogramm.

Unser Job wird auch nie langweilig. Er bietet eine große Abwechslung, denn jeder Mensch, den wir betreuen, ist anders. Besonders schätzen wir, dass wir direkt in die Familie kommen – wir gehen direkt ins Dahoam, wo der Mensch seine Individualität noch leben darf.“

Welche Vorteile sehen Sie in der Arbeit im Mobilen Pflegedienst?

„Dass sie eine so gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht, schätzen unsere Mitarbeiter*innen sehr. Bei der Dienstplangestaltung werden die individuellen Bedürfnisse berücksichtigt. Manche beginnen lieber ihre Morgentour schon sehr früh, andere starten erst gegen 8 Uhr, nachdem die Kinder in Schule oder Kindergarten sind. Das kann sich jede*r so einteilen, wie es für ihn*sie am besten passt. Dass wir unsere Dokumentation elektronisch am Smartphone machen, ist eine große Erleichterung. Es gibt keine Zettelwirtschaft mehr - und es ist nachhaltiger, weil wir deutlich weniger Papierverbrauch haben. Zudem sehen wir auf Knopfdruck alle notwendigen Daten auf einen Blick. Mit diesem Programm am Smartphone sind wir als Team zeitgleich am selben Informationsstand. So hat jede*r den Rückhalt vom Team und ist nicht alleine, selbst wenn er*sie im Auto alleine zu den Menschen unterwegs ist.  Unsere Teambuilding-Maßnahmen, Betriebsausflüge und Weihnachtsfeiern fördern zudem den Teamzusammenhalt.

Welche Rolle sehen Sie in ihren Mitarbeiter*innen?

„Die Mitarbeiter*innen eines Teams sind das Herz unserer Arbeit. Jede*r einzelne von ihnen ist die Grundfeste der Caritas. Denn sie haben den Kontakt zu den von uns begleiteten Menschen. Sie sind jene, die unsere Caritasarbeit bei den Menschen spür- und erlebbar machen. Ohne diese Grundfeste könnten wir das Gerüst unserer Organisation nicht aufrechterhalten. Uns Führungskräften ist diese Bedeutung bewusst – und deshalb versuchen wir in unseren Entscheidungen die Rahmenbedingungen für sie so zu gestalten, dass sie gerne und gut bei uns arbeiten können. Bei der diesjährigen Pflegekampagne erhalten sie die Anerkennung, die ihnen gebührt: denn unsere Mitarbeiter*innen sind die Antwort auf Who cares. Sie ermöglichen den von uns betreuten Menschen einen lebenswerten und selbst bestimmten Alltag. Mit Herz und Fachkompetenz.“

Was sind die Besonderheiten der einzelnen Berufsgruppen in der Mobilen Pflege?

„Die Hauskrankenpflege wird von Diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger*innen bzw. von Pflegefachassistent*innen geleistet. Dazu gehört auch das Wundmanagement, bei dem eine zertifizierte Wundmanagerin gemeinsam mit dem Pflegeteam eine professionelle Wundversorgung sicherstellt und Schmerzen lindert. Diese steht im ständigen Austausch mit den jeweilig behandelnden Ärzt*innen oder dem Krankenhaus.

Auch das Medikamentenmanagement wird von der Hauskrankenpflege für die begleiteten Menschen übernommen. Die Medikamente werden durch die Hausärzt*innen oder Fachärzt*innen verordnet und von den Hauskrankenpfleger*innen wöchentlich vorbereitet und zum Teil auch verabreicht.

Die Fachsozialbetreuer*innen für Altenarbeit und Pflegeassistent*innen sind für die ganzheitliche Pflegebetreuung zuständig. Mit großem Engagement sind sie vor Ort tätig und sind dabei bestrebt, mit Herz und Professionalität eine Stütze und Entlastung zu sein sowie einen Zeitraum des Wohlfühlens und der Sicherheit zu bieten.

Die Heimhilfe unterstützt bei täglichen Haushaltstätigkeiten sowie leichten Pflegehandlungen. Mit ihren helfenden Händen und aufmerksamen Augen und Ohren stehen sie den betreuten Menschen zur Seite.“

www.caritas-pflege.at