Corona Nothilfe im Ausland

Menschen in Krisenregionen besonders betroffen

In den Partnerländern der Caritas OÖ Auslandshilfe wirkt sich die Corona-Krise drastisch auf zahllose Menschen aus. Es trifft vor allem Menschen und deren Familien, die als Tagelöhner arbeiten und keine Reserven haben.  Es trifft die Einsamen und Alten, die Kranken, Menschen mit Behinderungen und vor allem auch die Kinder.

„Die Menschen haben keine Angst davor, am Coronavirus zu sterben, sondern am Hunger als Folge der Corona-Krise“, erzählt Corneille Ndalianga, Caritas-Mitarbeiter in Kinshasa, DR Kongo. Durch die lokalen Ausgangssperren haben sich die Grundnahrungsmittel verteuert und Taglöhner oder Handwerker hatten keinerlei Einkommen mehr.

Die Auswirkungen der Pandemie werden  Afrika noch lange zu schaffen machen: Die Wirtschaft hat sehr unter Handelshemmnissen und dem globalen Einbruch der Nachfrage gelitten. Der Kampf gegen die Armut wird in den ärmsten Ländern Afrikas um 30 Jahre zurückgeworfen. 100 Millionen Menschen zusätzlich in Afrika südlich der Sahara rutschen in die extreme Armut. Dies hat fatale Auswirkungen auf die Zukunft der Kinder, auf das Gesundheits- und Bildungswesen.

Die Länder Mittel- und Osteuropas stehen vor der schlimmsten Krise seit über 20 Jahren, mit Rückgängen in der Wirtschaft zwischen 5 und 15 %. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie aufgrund von Einbrüchen im Tourismus, in der Produktion und in der gesunkenen Nachfrage haben zum Anstieg der Inflation und zu drastischen Einkommensverlusten geführt. Krankenhäuser und ÄrztInnen sind völlig überlastet, mit Impfungen wird nur sehr langsam gestartet. 

So hilft die Caritas

Lebensmittelpakete, Kleidung, Hygiene- und Schutzmaterialien

Die bereits prekäre Ernährungssituation in der Demokratischen Republik Kongo hat sich durch die Corona-Krise dramatisch verschlechtert. Hinzu kommt, dass vor allem in Slums Hunderttausende Menschen dicht gedrängt leben. Auch schützende Hygienemaßnahmen wie Hände mit Seife zu waschen, ist in vielen Gegenden kaum möglich, weil sowohl Wasser, als auch Seife fehlen.

Um die Menschen vor dem Hunger zu bewahren, unterstützt die Caritas Familien mit Kindern mit Beeinträchtigungen mit Lebensmittelpaketen bestehend aus Reis, Bohnen, Mais, Öl und Zucker. Sie sichern die Ernährung einer sechsköpfigen Familie für drei Monate. Zusätzlich stattete die Caritas Krankenhäuser in Kinshasa mit medizinischen Schutzmaterialien aus und verteilte an Familien Desinfektionsmittel und Seifen.

In Weißrussland ist fast ein Drittel der Bevölkerung über 65 Jahre alt, besonders von der Corona-Krise betroffen sind alte Menschen, die niemanden mehr haben. Freiwillige der Caritas verteilen im ganzen Land Hilfspakete mit Lebensmitteln und Hygienematerial an alleinstehende ältere Menschen, Menschen mit Beeinträchtigungen und notleidende Familien. Für Wohneinrichtungen für alte Menschen und Menschen mit Beeinträchtigungen und für Gesundheitseinrichtungen wurden Masken und Desinfektionsmittel angekauft.  Die politische Krise und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen die Ärmsten besonders hart.

In Bosnien-Herzegowina werden alte Menschen und Familien mit Lebensmittelpaketen versorgt. Dank der Unterstützung aus OÖ konnte im März 2021 das dritte Heimhilfe-Team seine Arbeit aufnehmen und monatlich etwa 60 Menschen betreuen. Unterstützung mit Lebensmittelpaketen und Paketen mit gebrauchter Kleidung erhalten armutsbetroffene Menschen auch in Serbien. Ric Gabor, Direktor der Caritas Subotica erzählt: „Die Pakete waren umfangreich und enthielten viele lebenswichtige Nahrungsmittel. Einige EmpfängerInnen riefen danach sogar bei uns an, weil sie so dankbar waren, dass auf sie nicht vergessen wurde.“

Lebensmittelpakete, Kleidung, Hygiene- und Schutzmaterialien

Eine Schneiderin mit Beeinträchtigung, die durch die Covid-Krise keine Kunden mehr hat, erhält ein Lebensmittelpaket.

Das medizinische Personal in Krankenhäusern in Kinshasa erhält dringend benötigte Schutzbekleidung.

Desinfektionsmittel und Seife werden an Menschen in Armen- und abgelegenen Vierteln verteilt.

In Weißrussland verteilen Freiwillige der Caritas Hilfspakete mit Lebensmitteln und Hygienematerial an alleinstehende ältere Menschen.

Auch armutsbetroffene Familien werden mit Corona-Nothilfepaketen versorgt.

Warme Mahlzeiten für alte Menschen

Mit Essen auf Rädern hilft die Caritas in Bosnien-Herzegowina alten und alleinstehenden Menschen. „Wir versorgen alte Menschen, die das Haus nicht mehr verlassen dürfen, mit einer warmen Mahlzeit“, erklärt Caritasdirektor Željko Majić. In der Küche des Rehabilitationszentrums Hl. Familie (Mostar) werden täglich dringend notwendige Mahlzeiten für die alten Menschen zubereitet und dann von MitarbeiterInnen der Caritas und Freiwilligen zu ihnen gebracht.“

In Weißrussland melden sich in den von der Caritas unterstützten Armenküchen täglich mehr Menschen und bitten um Hilfe, besonders Obdachlose. Hier werden sie mit einer kostenlosen warmen Mahlzeit unterstützt. „Bei uns fragen immer mehr ältere Frauen um Lebensmittel an, vor allem gegen Monatsende. Sie haben eine sehr niedrige Pension und leiden an Hunger. Bei vielen wirkt sich das monatelange Sparen beim Essen auch auf die Gesundheit aus“, erzählt Caritas-Mitarbeiterin Alina.

Essen auf Rädern

Freiwillige MitarbeiterInnen besuchen alte, alleinstehende Menschen.

Sie versorgen die Menschen mit notwendigen Lebensmitteln sowie Hygieneartikel.

Die Freiwilligen nehmen sich außerdem Zeit, mit den alten und kranken Menschen zu sprechen.

In der Küche des Rehabilitationszentrums Hl. Familie in Mostar werden die täglich dringend notwendigen Mahlzeiten zubereitet.

Lernunterstützung und Essen zuhause

Die Pandemie verschärfte nicht nur die Armut der Kinder, durch die Schulschließungen verloren viele auch den Zugang zu Bildung und dadurch ihre Hoffnung auf eine chancenreiche Zukunft. In den Partnerländern werden die Schulen – ähnlich wie bei uns – je nach Infektionsgeschehen immer wieder geschlossen. Die Kinderzentren der Caritas in Weißrussland, Russland, Rumänien und Serbien versuchen mit strengen Schutzmaßnahmen für die Kinder und Jugendlichen da zu sein, wann immer dies von den Behörden erlaubt wird. In den Kinderzentren werden die Kinder normalerweise nach der Schule betreut und beim Lernen unterstützt. Und sie erhalten dort oft die einzige warme Mahlzeit am Tag. Für diese Kinder und ihre Familien werden Lebensmittelpakete heimgeliefert, oder die Familien können sich Essen aus einer Suppenküche abholen. Außerdem wurden sie mit Schulmaterialien und Lernspielen zuhause unterstützt und - wie in Rumänien - mithilfe von Online-Betreuung beim Lernen begleitet.

Hilfspakete und Schulmaterialien

Von den Kinderzentren in Rumänien werden Hilfspakete für die Familien der Kinder direkt in die Dörfer gebracht.

Die Pakete bestehen aus wichtigen Grundnahrungsmitteln und Hygienematerial.

Durch die Schließungen der Kinderzentren fehlt den Kindern nicht nur die Betreuung nach dem Unterricht, sondern auch das tägliche Essen, das sie dort bekommen.

In Witebsk, Weißrussland, erhalten Kinder aus den Kinderzentren Schuhe und Schulmaterialien.

Nutztiere und -pflanzen zur Selbstversorgung

Mit dem Nothilfeprogramm HOPE unterstützt die Caritas bedürftige alte Menschen auf dem Land und Familien in Krisensituationen in Weißrussland und Bosnien-Herzegowina. Die betroffenen Menschen erhalten Hühner und andere Nutztiere sowie Gemüse- und Obststrauchsetzlinge, damit sie sich in Zeiten der Krise selbst versorgen können.

Hier Video über die Verteilung ansehen

Nutztiere und Setzlinge

Armutsbetroffene Familien erhalten Gemüse- und Obststrauchsetzlinge.

Ältere, bedürftige Menschen auf dem Land werden mit Hühnern und anderen Nutztieren unterstützt.

Gemeinsam mit den Nutztieren erhalten die Menschen auch Futter für die Tiere.

Bei der Verteilung der Nutztiere und Setzlinge herrscht großer Andrang.

Information und Beratung

In der DR Kongo beteiligte sich die Caritas an Informationskampagnen, die die Bevölkerung hinsichtlich Präventionsmaßnahmen aufklärte. Die Bevölkerung wurde über Radio und Fernsehen sowie mit mehrsprachigen Plakaten und Flugblättern über das Coronavirus informiert und sensibilisiert, es wurden bereits mehr als zwei Millionen Menschen erreicht.

In Mittel- und Osteuropa informieren MitarbeiterInnen und Freiwillige der Caritas mit Informationsmaterialien, in Beratungsgesprächen und über Medien zu aktuellen Fragen und Bestimmungen sowie zu Schutzmaßnahmen und Hilfsangeboten.

Zusätzlich wird von einigen Kinderzentren in Bosnien-Herzegowina, Rumänien und Weißrussland mobile Beratung für Eltern, die vom Lockdown überfordert sind, angeboten. 

Die Bevölkerung wird über Radio und Fernsehen sowie mit mehrsprachigen Plakaten und Flugblättern über das Coronavirus informiert und sensibilisiert.

So hilft Ihre Spende

  • Mit 20 Euro erhält eine notleidende Familie in einer Krisenregion ein Hilfspaket mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln.

  • Mit 45 Euro schenken Sie ein Hygienepaket mit Desinfektionsmittel, Seife, Handschuhe, Schutzmasken, etc.

  • Mit 65 Euro ermöglichen Sie einem notleidenden Menschen in Bosnien-Herzegowina Essen auf Rädern für einen Monat.