Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen 2022

Die Mitglieder der Inklusiven Redaktion der Caritas OÖ haben sich Gedanken zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai gemacht. Der Protesttag wurde auf den 5. Mai gelegt, da dieser Tag auch der Europatag des Europarates ist. Damit soll gezeigt werden, dass alle Menschen europaweit gleichgestellt sein sollen.

Die Erfahrungen und Erlebnisse der Mitglieder Inklusiven Redaktion zeigen, dass der Weg in Richtung Gleichstellung in gewissen Bereichen noch ein weiter ist - Diskriminierung ist leider oft noch Teil des Alltags von Menschen mit Beeinträchtigungen:

Wie würdest DU dich fühlen, wenn ...

... du wegen Magenschmerzen beim Arzt bist und er dich drauf anspricht, warum du „so einen komischen Kopf“ hast?
So passiert: Sabine, 55, Peer Beraterin, wohnt alleine in einer Wohnung in Peuerbach und wird von der Caritas begleitet.
 

... du als Frau immer wieder für einen Mann gehalten wirst und deshalb nicht auf die Damentoilette darfst?
So passiert: Sabine, 55, Peer Beraterin, wohnt alleine in einer Wohnung in Peuerbach und wird von der Caritas begleitet.

... dir Kinder nachlaufen, dich verspotten und dir Steine auf den Kopf werfen?
So passiert: Sabine, 55, Peer Beraterin, wohnt alleine in einer Wohnung in Peuerbach und wird von der Caritas begleitet.

... du als 55jährige Frau gefragt wirst, warum du denn heute nicht in die Schule gehst?
So passiert: Sabine, 55, Peer Beraterin, wohnt alleine in einer Wohnung in Peuerbach und wird von der Caritas begleitet.

... dich im Supermarkt jemand fragt, warum du so viel zu essen einkaufst, mit deiner Figur?
So passiert: Cornelia, 60, Evaluatorin und passionierte Schreiberin, wohnt alleine in einer Wohnung am Froschberg, wird von der Caritas begleitet.
 

... dich jemand fragt, wie du zu SO EINER Figur kommst?
So passiert: Cornelia, 60, Evaluatorin und passionierte Schreiberin, wohnt alleine in einer Wohnung am Froschberg, wird von der Caritas begleitet.
 

... du keinen Freundeskreis findest und in keinem Verein aufgenommen wirst, der sich nicht explizit um die Anliegen blinder Menschen kümmert?
Das ist der Alltag von: Markus, 24 Jahre, blind, wohnt in einer WG in Linz, wird von der Caritas begleitet und arbeitet in der Integrativen Beschäftigung.

... wenn du im Alltag ständig über E-Scooter stolpern würdest?
Das ist der Alltag von: Markus, 24, und Benni, 29, beide sind blind und wohnen in einer Wohngemeinschaft in Linz. Sie werden von der Caritas begleitet und arbeiten in der Integrativen Beschäftigung.

... wenn dich keiner deiner Freunde zu Hause besuchen will, weil du in einer Wohngemeinschaft der Caritas für Menschen mit Beeinträchtigungen wohnst?
Das ist der Alltag von: Andreas, 30 Jahre. Er lebt in einer WG in Neukirchen, wird von der Caritas begleitet, arbeitet in der Fähigkeitsorientierten Aktivität in Engelhartszell und studiert Biologie an der Uni Wien.


... wenn du als Jugendlicher in der Schule Angst haben musst, auf das WC zu gehen, weil du immer von deinen Mitschülern belästigt wirst?
So passiert: Andreas, 30 Jahre. Er lebt in einer WG in Neukirchen, wird von der Caritas begleitet, arbeitet in der Fähigkeitsorientierten Aktivität in Engelhartszell und studiert Biologie an der Uni Wien.

Wir fordern: Respekt, Teilhabe, gleiche Rechte für alle!