10 Jahre LENA

In kleinem, aber feierlichen Rahmen wurde der 10. Geburtstag der Caritas-Einrichtung LENA in deren Räumlichkeiten in Linz gefeiert. LENA ist in dieser Zeit für viele Frauen, die in der Prostitution arbeiten, zu einer wichtigen Partnerin und zu einer Anlaufstelle bei Problemen geworden.

Seit nunmehr 10 Jahren stellt sich LENA gegen Tabuisierung und Kriminalisierung von Prostituierten. In ihrer Begrüßungsrede betonte die Leiterin der Caritas-Einrichtung in Linz, Elke Welser: „Die Einrichtung erfüllt die wertvolle und wichtige Aufgabe, für diese Menschen da zu sein, sich den vielfältigen Problemstellungen, Ungerechtigkeiten und deren Nöten anzunehmen. LENA, das heißt auch 10 Jahre Engagement für Menschen, welche aufgrund ihrer Tätigkeit diskriminiert und stigmatisiert werden.“

LENA wurde von Maria Mitterhuber-Pfeiffer als EU-Projekt zum Thema Frauenhandel gegründet und entwickelte sich zu einer Beratungsstelle für Frauen, die in der Prostitution arbeiten. Caritasdirektor Mathias Mühlberger betonte in seiner Dankesrede: „Es ist eine Schande, dass es in Europa immer noch Frauenhandel gibt.“ Für ihn ist es wichtig, dass in diesem Bereich auf breiter gesellschaftlicher Ebene etwas unternommen wird. „Aber es geht auch um Respekt und Toleranz, um Wertschätzung gegenüber Menschen, die am so genannten gesellschaftlichen Rand stehen. Dafür ein aufrichtiges Danke dem Team von LENA“

Die Landtagsabgeordnete Mag.a Jasmine Chansri, die als Vertretung für Landesrat Josef Ackerl bei der Feier dabei war, sprach den Mitarbeiterinnen von LENA ein herzliches Danke für die wertvolle Arbeit, die sie leisten, aus. Sie beklagte, „dass Prostitution ein Bereich ist, wo die Gesellschaft wegschaut. Umso wichtiger ist es LENA zu unterstützen. Die Justiz bezeichnet Prostitution als sittenwidrig. Hier gibt es im Sinne der Anerkennung noch viel zu tun. Wichtig ist, dass LENA weiterhin Treffpunkt für diese Frauen bleibt und deren Selbstbewusstsein stärkt.“

Besonders berührend war die Tagebuchlesung von Alenka Maly. Sie las Texte vor, in denen Frauen in der Prostitution einen Einblick in ihren Alltag gaben. Damit wurde ihnen die Chance gegeben, sich mitzuteilen, angehört zu werden. Mit dieser Aktion konnte auch der Sorge einer Frau entgegengetreten werden, die befürchtete: „Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass sich irgendjemand für uns interessiert. Ich glaube nicht, dass irgendjemand wissen will, wie es uns geht. Und wenn es wer hört, dann wird niemand etwas verändern wollen, auch nicht die PolitikerInnen.“