"Einander begegnen" im Donau-Forum

Gestern und vorgestern  ging im Oberbank Donau-Forum in Linz die 69. KiFo, die Fachtagung für KindergartenpädagogInnen der Caritas für Kinder und Jugendliche, über die Bühne. Rund 1200 TeilnehmerInnen folgten der Einladung, um getreu dem heurigen Motto der Veranstaltung  „Einander begegnen“ mit KollegInnen zusammenzukommen, sich auszutauschen, aber auch die anwesenden Aussteller zu besuchen und zwei kurzweiligen Vorträgen zu lauschen.

Mag.a Edith Bürgler-Scheubmayr, Geschäftsführerin der Caritas für Kinder und Jugendliche begrüßte die PädagogInnen zur „KiFo im neuen Kleid“ und sprach ihnen ihre Wertschätzung dafür aus, welch wesentlichen Anteil sie an der Frühbildung der Kinder haben. Es folgte ein Rückblick von Mag.Martin Kranzl-Greinecker, Redaktionsleiter von „Unsere Kinder“, auf die Geschichte „seines“ Fachjournals für Bildung und Betreuung in der frühen Kindheit. Die Fachzeitschrift, die vor nunmehr 90 Jahren mit einer Auflage von 10 Stück ins Leben gerufen wurde, und die nun Jahrzehnte später auf Millionen Seiten gedruckt Generationen mitgeprägt hat.

Univ. Prof. DDDr. Clemens Sedmak, Inhaber des F D Maurice Lehrstuhls am King’s College London, Universität London und Leiter des Zentrums für Ethik und Armutsforschung der Universität Salzburg, widmete sich in seinem Vortrag der Frage „Wie können wir Kinder als Quellen von Glück erfahren?“ Er thematisierte Grundwünsche und Grundhaltungen, Kinderunfreundlichkeit in unvorbereiteter Umgebung, aber auch die Erziehungsziele wie Verantwortungsbewusstsein, Reife und Stabilität aus der katholischen Soziallehre.
In bewährter Manier zog der begnadete Redner die ZuhörerInnen in seinen Bann und gab ihnen einige Denkweisen mit auf dem Weg: „Das Kind als Quelle von Glück zu empfinden, heißt auch das Kind auf einer gleichnishaften Ebene zu sehen und über die beobachtbare Verhaltensebene hinauszublicken, sich das gut zu überlegen, gut hinzuschauen und aufzuschreiben.“ Er schloss seine Ausführungen mit dem Wunsch: „Der Kindergarten soll ein Haus sein, wo sich jedes Kind und jede/r PädagogIn willkommen und wohl fühlen soll.“

Danach trat Prof. Dr. Mag. Kurt Finger, Psychotherapeut und ehemaliger Professor am Institut für Erziehungswissenschaft an der Uni Wien, ans Rednerpult. In seinem Vortrag „Fürchte dich nicht, ich bin da!“ stellte er fest, dass man den Kindern vor allem vorleben soll, wie man ein gelungenes, geglücktes, zufriedenes Leben lebt. Dass es die wesentliche Aufgabe der PädagogInnen ist, das Fundament zu legen, damit das Leben der Kinder glücken kann. Und dass man die Kinder ermutigen solle, alles zu tun, es einfach auszuprobieren und dabei die Gewissheit zu haben, dass immer jemand hinter ihnen steht, wenn es drauf ankommt oder wenn sie nicht mehr können.