45 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Caritas, SOS Menschenrechte und Volkshilfe informieren am „Langen Tag der Flucht“ über die Flüchtlingsdramen an den EU-Außengrenzen.
Die Zahl der Flüchtlinge und Vertriebenen hat mit 45 Millionen weltweit den höchsten Stand seit 1994 erreicht. Hauptgrund dafür ist der Syrien-Konflikt. Alleine dort haben bereits sechs Millionen Menschen ihre Heimat verlassen. Viele versuchen, ihr Traumziel Europa zu erreichen und müssen dabei einen Albtraum erleben.
Am 27. September wird auf Initiative der Flüchtlingskommission der Vereinten Nationen (UNHCR) in ganz Österreich der „Lange Tag der Flucht“ mit verschiedenen Veranstaltungen begangen.
Caritas, SOS Menschenrechte und Volkshilfe bringen an diesem Tag den Film „Faceless Heroes“ nach Linz. Der Film handelt von den Flüchtlingsdramen an den EU-Außengrenzen und begleitet eine Gruppe junger Menschen aus Afrika auf ihrer dramatischen Flucht ins vermeintlich bessere Europa. Am Ende steht ein erschütterndes Flüchtlingsschicksal.
Im Anschluss an den Film hält Elias Bierdel einen Vortrag. Bierdel ist Journalist, Aktivist und Mitbegründer der Organisation „borderline-europe – Menschenrechte ohne Grenzen“. Er war 2004 an der Rettung von 37 schiffbrüchigen afrikanischen Flüchtlingen beteiligt, an denen die italienische – und letztendlich die europäische – Politik ein Exempel statuieren wollte.
So wurde dem deutschen Rettungsschiff „Cap Anamur" drei Wochen lang die Einfahrt in den sicheren Hafen verwehrt, 36 der 37 Flüchtlinge wurden sofort abgeschoben. Bierdel, der Kapitän und der erste Offizier der „Cap Anamur" wurden festgenommen und der "Schlepperei" angeklagt. Haftstrafen und hohe Geldbußen drohten. Erst im Oktober 2009 wurden sie freigesprochen.
Info
Film und Vortrag „Traumziel Europa?“. Freitag, 27. September, 19 Uhr, Mediendeck im Offenen Kulturhaus, OK-Platz. Eintritt frei!