Gaza-Streifen: Aufgerieben zwischen den Fronten

"Wir können nur hoffen, dass die heute in der Nacht gestartete Waffenruhe hält, aber es ist eine ziemlich wackelige Hoffnung", sagt Wolfgang Lindner. Der österreichische Caritas-Mitarbeiter befindet sich seit dem Wochenende in Jerusalem, um die Caritas Jerusalem bei der Koordination der Hilfsmaßnahmen für die Menschen im Gaza-Streifen zu unterstützen. Hunderttausende Kinder, Frauen und Männer sind dort weiterhin ohne Wasser, Strom und ausreichende medizinische Versorgung. 

Angesichts dieser Situation sprechen die Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen wie die Caritas von einer "humanitären Krise in vollem Ausmaß". Unter dem Bombenhagel wurde die gesamte Infrastruktur zerstört. In den Spitälern fehlt es an Medikamenten. Weil das Stromnetz zerstört ist, sind die Menschen dort auf überlastete Generatoren angewiesen. 

Die Caritas hilft.
Das internationale Caritas-Netzwerk versorgt, auch mit Spenden aus Österreich, trotz schwierigster Bedingungen für die Hilfsmaßnahmen im ersten Halbjahr 2009 rund 24.000 Menschen im Gaza-Streifen. Heute, Montag, hat die Caritas einen Kleinlaster bepackt mit 1000 Decken über die Grenze geliefert. Derzeit stellen die lokalen Caritas-HelferInnen zudem Essenspakete etwa mit Fischkoserven, Bohnen und Kichererbsen, zusammen.

Österreichischer Caritas-Mitarbeiter vor Ort. 
"Nachdem die dreistündige Waffenpause in den letzten Tagen eingehalten wurde, trauen sich die Menschen nun zumindest aus ihren Häusern heraus und kommen zu den Hilfepunkten", sagt der aus Ried im Innkreis stammende und in Salzburg lebende Caritas-Mitarbeiter Wolfgang Lindner. Lindner ist seit 16. Jänner in Tel Aviv, um die Caritas Jerusalem bei der Koordinierung der Hilfsmaßnahmen  zu unterstützen. Er wird voraussichtlich Anfang Februar nach Österreich zurückkehren.  
"Die Grenzbalken müssen sich für die Hilfstransporte ganz öffnen, auch die heute zugelassenen 200 LKW sind zu wenig", betont der Caritas-Mitarbeiter.
Bisher durften nur hundert Lastwägen pro Tag in das Krisengebiet, deshalb gibt es bereits lange Warteschlangen vor der Grenze.
Derzeit versorgt die Caritas im Gazastreifen in fünf Gesundheitsstationen die Menschen mit medizinischer Hilfe, ein weiterer medizinischer Stützpunkt ist den Bomben zum Opfer gefallen. In den nächsten Monaten sollen insgesamt 24.000 Menschen, auch mit Unterstützung aus Österreich, Essen, Wasser und medizinische Hilfe von der Caritas erhalten. Ob und in welcher Weise sich die Caritas an dem von Israel angekündigten humanitären Hilfscamp beteiligen kann ist noch offen.

Für die Nothilfe für die Menschen im Gaza-Streifen bittet die Caritas um Spenden. 

Spendenkonto: 
RLB 1.245.000, BLZ 34 000 oder
PSK 7.700.004, BLZ 60 000
Kennwort "Gaza"

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