Der Hunger am Horn von Afrika wird größer, die Lage spitzt sich unverändert dramatisch zu. Der Vorarlberger Harald Grabher war als Delegierter der Caritas Österreich zwei Wochen lang in Äthiopien im Einsatz. "Die Situation ist komplexer als man sich das vorstellt. Es gibt Berge, die sind drei-, viertausend Meter hoch. Im Hochland dort ist es wunderschön grün und es regnet", schildert Grabher nach seiner Rückkehr Anfang August. Hunderte Kilometer weiter im Süden ändert sich die Lage dramatisch. Die letzten beiden Regenzeiten (im vergangenen Oktober und im Frühjahr dieses Jahres) sind ausgeblieben. Bis jetzt haben sich die Betroffenen im Süden mit ihren Getreidereserven versorgt. "Die sind jetzt leer", schlägt der Katastrophenhelfer Alarm. "Sie leben von ihren Kühen, solange die noch Milch geben. Haben sie kein Wasser und Gras mehr, werden diese immer dünner. Dann steht die nächste Katastrophe bevor."
In einem extrem von der Dürre betroffenen Gebiet im Süden Äthiopiens seien Grabher zufolge bereits ein Viertel bis ein Drittel des Viehbestandes verendet. "Wenn man dort etwas hat, hat man Kühe. Sterben die Kühe, hat man nichts mehr auf der hohen Kante." Einige Bauern würden versuchen, die Tiere zu verkaufen. Nachdem durch die Not viele Rinder am Markt sind, sinke der Handelswert stark, gleichzeitig seien die Lebensmittelpreise extrem gestiegen, beschreibt Grabher die Spirale der Not.
"An der Grenze zu Kenia hungern die Menschen bereits, ein bisschen weiter nördlich, etwa 100 Kilometer, haben sie noch für ein Monat Reserve", so Grabher. Genau da wollen die Helfer nun ansetzen und brauchen dringend Unterstützung. "Wenn die Leute nichts mehr haben und in Lager abwandern, ist das eine vertane Chance", so der Caritas-Helfer. Noch könne man sie "abfangen" und helfen, dass sie ihren normalen Arbeitskreislauf an ihrem angestammten Platz behalten. Um die Versorgung dieser Menschen an Ort und Stelle zu gewährleisten, werden dringend Lebensmittel und Trinkwasser benötigt.
Im Vergleich zu Somalia funktioniert die Hilfsversorgung in Äthiopien besser, weil die Regierung bemüht sei, dass Lebensmittel verteilt werden. "Die stehen da schon dahinter." Lebensmittel werden aus Zentrallagern per Lkw in größere Gemeinden in den Süden geschafft. Wasser kommt mit Trucks aus dem Hochland oder man versuche, bestehende Brunnen wieder instand zu setzen.
In den nächsten Monaten möchte die Caritas gemeinsam mit vielen österreichischen Spenderinnen und Spendern mehr als 50.000 Menschen in Kenia und Äthiopien mit Lebensmitteln bzw. sauberem Trinkwasser versorgen. Die Menschen im Dürregebiet seien froh, wenn jemand auf ihre Situation aufmerksam mache, sagt Grabher abschließend: "Ein Äthiopier hat zu mir gesagt: Ihr seid unser Sprachrohr, bitte tragt unsere Situation nach außen, damit Hilfe kommt."
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