Alles Gute zum 101. Geburtstag!

Leopoldine Ringel wurde im Jahr 1920 als „Mittleres“ von drei Kindern in Garsten geboren. Gemeinsam mit ihren beiden Brüdern wuchs sie in bescheidenen Verhältnissen auf einem kleinen Bauernhof mit einer Kuh, einem Schaf und einer Ziege auf. Der Vater arbeitete bei der Eisenbahn in Garsten. Die Mutter kümmerte sich um die Wirtschaft. Sehr gerne hätte Leopoldine Ringel eine höhere Schulausbildung besucht, was aus wirtschaftlichen Gründen für sie als Mädchen nicht möglich war. Erst nach der Pensionierung des Vaters konnte sie sich ihren Traum erfüllen und die Krankenpflegeschule in Steyr besuchen. Mit großer Leidenschaft ging sie ihrem Beruf nach, bis sie 1947 ihren Mann Josef kennen lernte und heiratete. Sie und ihr Mann, der in Garsten Justizwachebeamter war, bekamen zwei Töchter, um die sie sich liebevoll kümmerte. Daneben pflegte sie zuerst ihre Schwiegermutter, später auch ihre Eltern.

Zeit ihres Lebens prägend war für sie als junge Frau die Kriegsgefangenschaft ihrer Brüder und später die Einquartierung von Besatzungssoldaten. 1987 musste sie nochmals einen schweren Schicksalsschlag verarbeiten, als ihr geliebter Mann Josef bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Ihre Fröhlichkeit und ihre Hilfsbereitschaft verlor Leopoldine Ringel dennoch nicht. Sehr gerne erinnert sie sich an die Wanderurlaube mit ihm in Südtirol. Ihre Familie und ihr tiefer Glaube waren ihr zeitlebens sehr wichtig.

Als der Körper schwächer wurde und sie nicht mehr alleine zu Hause leben konnte, übersiedelte sie ins Caritas-Seniorenwohnhaus Schloss Hall. Seit Jänner 2015 lebt sie hier. Obwohl „erst“ vor sechs Jahren eingezogen, fühlt sich die rüstige Garstenerin im Seniorenwohnhaus sehr wohl und schätzt, dass es im Haus kirchliche Veranstaltungen gibt, an denen sie jederzeit teilnehmen kann.

„Wir schätzen ihre große soziale Ader“, verrät Caritas-Mitarbeiterin Sonja Prenninger. „Sie ist immer hilfsbereit. Für sich selbst Hilfe in Anspruch zu nehmen fällt ihr deutlich schwerer“, schmunzelt sie.