Wo gehobelt wird, da fliegen nicht immer nur Späne

Immer gut für Innovationen ist die Tischlerei St. Pius. Nach dem Vorbild des Biertragerls aus Holz konzipierten die Mitarbeiter der Tischlerei nun ein Tragerl für Milchflaschen und Joghurtgläser für den Selbstbedienungsladen GisiReLa in Peuerbach und St. Willibald.

„Wir entwickeln ständig neue Produkte und stellen auch Sonderanfertigungen nach Kundenwunsch her, wenn eine größere Menge gebraucht wird“ erzählt Wolfgang Gfellner, gelernter Tischler und seit 12 Jahren Teamleiter in der Tischlerei. Zurzeit besonders gefragt sind – auch schon in Hinblick auf Weihnachten – verschiedene Kisten, Steigen, Schwingen und Tragerl. Dabei wird auf Nachhaltigkeit großen Wert gelegt: So wird etwa für die Biertragerl Holz verwendet, das bei der Firma TEAM 7 wegen kleiner Mängel ausgeschieden wurde.

Sechs Kund*innen sind fix im Tischlerei-Team dabei, darunter Konrad Stütz, der gerne mit Maschinen arbeitet. „Ich mach alles, was anfällt. Jetzt sind die Tragerl für Milch und Joghurt wichtig. Ich schneide zu, fräse die Kanten ab und bohre die Löcher. Man muss genau sein, sonst feigelt es beim Zusammenbauen!“ Gelegentlich unterstützt wird das Team von weiteren Kund*innen, die gerne in der Tischlerei arbeiten, weil die Arbeit mit Holz eine gute Abwechslung zu den Industriearbeiten bietet – so wie für Manuela Lehner, die in der Tischlerei Vorbereitungsarbeiten macht: „Ich lege die Holzteile fürs Zusammenleimen richtig auf. In der Tischlerei ist es super.“

Im Rahmen der Integrativen Beschäftigung haben neun Kund*innen die Möglichkeit, ins Sägewerk Kemptner mitzufahren, entweder wochenweise oder einen Tag pro Woche. So sehen sie auch das Arbeitsgeschehen in einer großen Firma. Dort übernehmen sie neben Auftragsarbeiten auch das Aushobeln der Leisten für die Biertragerl und -Kisten.

Das Schöne an der Arbeit in der Tischlerei ist die Herstellung von Werkstücken: „Die Kund*innen sehen die fertigen Produkte, die sie zusammengebaut haben. Sie fahren auch abwechselnd in die Geschäfte mit, wenn Holzartikel ausgeliefert werden, und können sehen, wo die Dinge gebraucht werden“ erzählt Wolfgang Gfellner. Die Freude am Ausliefern der selbst gefertigten Ware, etwa an den Getränkemarkt Hauer, ist bei Günther Mayrhuber zu spüren: „Das Liefern ist lustig. Da muss ich die Maske aufsetzen. Wir geben die Sachen vom Dachboden herunter und ins Auto und fahren zum Hauer.“